Das chinesische Vergütungsmodell kommt nach Sachsen…

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Es heißt, dass ein Landarzt in China früher nur von seinen gesunden Patienten bezahlt worden sei. Die Dorfbewohner hätten sich an ihn wenden können, wenn sie wollten, dass er ihre Gesundheit schütze. Er habe sie beraten und unterstützt, gesund zu bleiben. Solange hätten seine Schützlinge ihm auch jeweils einen monatlichen Obolus zukommen lassen.
Wenn jemand krank geworden sei, habe er die Zahlungen pausiert; da der Arzt seinem Teil des Paktes, den Betroffenen gesund zu halten, nicht nachgekommen sei. Erst nach erfolgreicher Behandlung und Genesung habe der Patient dann wieder die monatlichen Zahlungen aufgenommen.

Das System erscheint mir sinnvoll. Das hat jetzt offenbar auch die AOK Sachsen erkannt und eine Kontaktunabhängige Jahrespauschale mit den sächsischen Hausärzten vereinbart. Für jeden eingeschriebenen Patienten bezahlt die AOK dort 120 € pro Jahr an den Hausarzt. Egal, wie oft der ihn sieht, untersucht oder behandelt.
Für besonders kranke Chroniker gibt es zwei gestaffelte Sonderpauschalen. Das ist zwar nicht ganz konsequent das alte chinesische Modell, aber es bietet dennoch viele Vorteile. So fällt der Zwang weg, jeden Patienten einmal pro Quartal einzubestellen, und es ist auch wieder problemloser möglich, am Quartalsende einen Termin zu bekommen. Darüber hinaus vereinfacht es die Abrechnung. Sächsische Hausärzte sind knapp, und sie stehen nicht im Verdacht, zu wenig zu leisten oder zu viel zu liquidieren.
Ich finde dieses Vergütungsmodell für Hausärzte sinnvoll und das Projekt sehr interessant.

Die Quelle im Ärzteblatt findet ihr hier.

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