In den vergangenen Monaten wurde viel darüber spekuliert, ob junge Erwachsene insbesondere in Schule und Studium zur Stresskompensation oder zur Leistungssteigerung heute häufiger zu Medikamenten oder illegalen Drogen greifen. Um eine verbesserte Datenlage zu erhalten, hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eine Umfrage in Auftrag gegeben, bei der repräsentative Daten von Studierenden erhoben werden konnten.
Marlene Mortler: „Die Befragungsergebnisse zeigen, dass 94 Prozent aller Studierenden ihr Studienziel ohne den Einsatz von Hirndoping, also ohne illegale Drogen oder Medikamente, erreichen. Dieses Ergebnis ist erfreulich, denn es zeigt, dass die große Mehrheit der Studieren-den nicht zu Lasten ihrer eigenen Gesundheit mit Drogen oder Medikamenten experimentiert.“
Bei der aktuellen Befragung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) zum Einsatz leistungsfördernder Substanzen im Studium handelt es sich um eine Folgebefragung der Erhebung aus dem Jahr 2010. Seitdem hat sich die Zahl der Studierenden, die zu „Hirndoping“ greifen von 5 auf 6 Prozent erhöht. Am weitesten verbreitet sind dabei Schlaf- und Beruhigungsmittel.
Marlene Mortler: „Obwohl nach wie vor nur ein kleiner Teil der Studierenden illegale Drogen oder verschreibungspflichtige Medikamente konsumiert, um die Belastung während des Studiums zu bewältigen, dürfen wir uns mit der Entwicklung nicht zufrieden geben. Wir klären daher auf und bieten Hilfen an. Zur Unterstützung der Betroffenen, fördert das BMG unter anderem das Projekt ‚dein-masterplan.de‘. Das ist eine online-Plattform, auf der Ratsuchende wichtige und hilfreiche Informationen u.a. zur Stressreduktion abrufen können. Zusätzlich gibt es einen Chatroom, der persönliche Beratungen ermöglicht. Die Einnahme von Drogen oder die unsachgerechte Anwendung von Medikamenten stellt immer ein erhebliches Risiko dar und ist letztlich Betrug am Gehirn. Diese Botschaft gehört in die Köpfe und kein Hirndoping.“
Die Befragung hat sich auch mit dem Konsum von frei verkäuflichen Mitteln, wie z. B. Koffeintabletten, Energy Drinks, Vitaminpräparaten, Schlaf-, Beruhigungs- oder Schmerzmitteln, homöopathischen oder pflanzlichen Substanzen beschäftigt. In diesem Bereich war ein etwas höherer Anstieg von 5 auf 8 Prozent zu verzeichnen. Der Einsatz dieser Mittel ist dabei bei weiblichen Studierenden weiter verbreitet als bei männlichen.
In der als Anlage beigefügten Presseveröffentlichung des Deutschen Zentrums für Hoch-schul- und Wissenschaftsforschung finden Sie ausführliche Details zur repräsentativen Befragung, sowie Zahlen und Grafiken, die Sie gerne unter Nennung der Quelle verwenden können.
Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit
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