Der 4. September steht ganz im Zeichen der schönsten Nebensache der Welt: Mit dem Welttag der Sexuellen Gesundheit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass die sexuelle Gesundheit ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Gesundheit ist. Menschen sollen dazu ermutigt werden, offener mit ihrer Sexualität umzugehen und sich Hilfe zu suchen, wenn sie diese benötigen. Außerdem wird gegen Diskriminierung und Gewalt protestiert, und die LGBT-Rechte, also die Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Rights, sollen gestärkt werden. In diesem Jahr steht die Veranstaltung daher passenderweise unter dem Motto „Sexual health and sexual rights for all“.
Der Welttag der Sexuellen Gesundheit wurde am 4. September 2010 von der World Association for Sexual Health ins Leben gerufen und findet weltweit jährlich statt. Bereits 1975 definierte die WHO Sexuelle Gesundheit als „Integration somatischer, emotionaler, intellektueller und sozialer Aspekte sexuellem Seins auf eine Weise, die positiv bereichert und Persönlichkeit, Kommunikation und Liebe stärkt“.[i]
Weltweite Durchsetzung sexueller Rechte
Die Erkennung, Förderung und Wahrung sexueller Rechte ist ein zentraler Aspekt des Tages der Sexuellen Gesundheit. Zu den Rechten zählen:
- Die Gleichstellung und Gleichbehandlung aller Menschen, sowohl in sexueller Hinsicht als auch im Sinne der Chancengleichheit
- Die Verurteilung und Bekämpfung von sexueller Gewalt
- Ein weltweiter Zugang zu umfassender Sexualerziehung, Information und Gesundheitsvorsorge für alle Menschen
- Die Zurückdrängung von sexuellen Krankheiten wie AIDS durch Aufklärung
- Öffentliche Thematisierung von sexuellen Anliegen, Funktionsstörungen und Erkrankungen
Fortschritte und Probleme bei der Durchsetzung der sexuellen Gesundheit
Trotz vieler Verbesserungen in den vergangenen Jahren sind Gleichstellung und Gleichbehandlung immer noch nicht selbstverständlich. Aktuelle Ereignisse wie die Durchsetzung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Amerika Ende Juni dieses Jahres sind ein großer Schritt für die Gleichberechtigung aller Menschen in Bezug auf die sexuelle Entfaltungsfreiheit. Allerdings ist es für die Umsetzung von sexuellen Rechten wenig hilfreich, wenn weiterhin einflussreiche Religionen bestimmte sexuelle Orientierungen wie Homosexualität ablehnen und Sonderwege bei der Gleichstellung gesucht werden, wie etwa die eingetragene Lebenspartnerschaft von Homosexuellen in Deutschland.
[i] http://www.dstig.de/sexuelle-gesundheit.html