Der Krankenstand bayerischer Auszubildender liegt mit 3,4 Prozent etwa ein Fünftel unter dem Azubi-Bundesdurchschnitt mit 4,3 Prozent. „Die bayerischen Azubis sind deutlich gesünder als die in allen anderen Bundesländern“, so Werner Winter, Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der AOK Bayern. Am höchsten ist der Krankenstand bei den Berliner Azubis mit 6,3 Prozent – er liegt 85 Prozent über dem bayerischen Krankenstand.
In Bayern arbeiten mehr Azubis in Dienstleistungsberufen und in High-Tech-Unternehmen – dies ist gesundheitlich weniger belastend. Zudem ist dafür eine gute Bildung erforderlich. „Es ist gut belegt, dass eine höhere Bildung positive Auswirkungen auf gesundes Verhalten hat“, so AOK-Experte Winter. Unterstützen kann auch betriebliche Gesundheitsförderung. Eine repräsentative AOK-Befragung belegt die hohe Aufgeschlossenheit der Auszubildenden gegenüber betrieblichen Gesundheitsangeboten. „Für Unternehmen, die dies erkennen, bietet sich die Chance, arbeitsbedingten Fehlzeiten bei Auszubildenden frühzeitig zu begegnen“, so Dr. Helmut Platzer, Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern.
Naturgemäß liegt der Krankenstand bei Auszubildenden (3,4%) niedriger als bei den restlichen beschäftigten Versicherten in Bayern (4,6%). Diese sind je Fall 12,8 Tage arbeitsunfähig, die Azubis nur 5,4 Tage. Allerdings sind die Azubis erheblich häufiger erkrankt (232 Fälle je 100 Mitglieder) als die älteren Beschäftigten (130 Fälle je 100 Mitglieder) – Azubis sind also häufiger, aber kürzer arbeitsunfähig.
Azubis bei Banken und Versicherungen haben den niedrigsten Krankenstand (Bayern 2,2%/Bund 2,9%). Die Branche Erziehung und Unterricht weist den höchsten Krankenstand auf (Bayern 4,2%/Bund 6,6%), gefolgt von Baugewerbe (Bayern 4,1%/Bund 5,0%) sowie Verkehr und Transport (Bayern 4,1%/Bund 4,8%). Die meisten Tage je Fall von Arbeitsunfähigkeit (AU) gibt es in Land- und Forstwirtschaft (Bayern 7,4/Bund 7,2).
Bei den Azubis gibt es doppelt so viele AU-Fälle durch Verletzungen wie bei den älteren Beschäftigten. Dies trifft auch zu bei Erkrankungen der Verdauung und der Atemwege. Bei den älteren Beschäftigten sind die Spitzenreiter Atemwegserkrankungen und Muskel- und Skeletterkrankungen. Azubis mit Abitur/Fachabitur haben die geringste Zahl an AU-Tagen (14,1), Azubis ohne Schulabschluss die meisten Tage (21,9).
Pressemitteilung der AOK Bayern
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