Das Praxismanagement als Grundlage der Patientenversorgung
Das Ziel von Praxisteams ist, zusammen mit ihren Patienten deren Gesundheit zu bewahren oder wiederherzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss eine Vielzahl von Vorkehrungen getroffen werden, die unter dem Begriff “Praxismanagement” zusammengefasst werden. Die hierunter subsumierten Regelungen, Instrumente und Verfahrensweisen beziehen sich dabei nicht nur auf die medizinische Betreuung, sondern auch auf die Gewährleistung der betrieblichen Grundfunktion und das Erreichen eines positiven wirtschaftlichen Praxiserfolgs, der die Existenz eines Praxisbetriebs nachhaltig sichert.
Der Best Practice-Standard als Praxismanagement-Gesundheitsindikator
Die Grundbausteine eines reibungslos funktionierenden, patientenorientierten und Praxiserfolg-sichernden Praxismanagements sind für alle Arztpraxen gleich und lassen sich zu einem Best Practice-Standard zusammenfassen. Je mehr Aspekte dieses Standards eine Arztpraxis anwendet, desto „gesünder“ ist ihr Praxismanagement. Durch einen einfachen Vergleich der Management-Gegebenheiten einer Praxis mit dem Best Practice-Maßstab kann somit ihr Praxismanagement-Gesundheitszustand ermittelt werden, der Best Practice-Standard ist damit der Indikator für den Gesundheitszustand eines Praxismanagements.
Der Praxismanagement-GesundheitsCheck
Die Bestimmung des Indikators Erfolg mit Hilfe eines einfachen Verfahrens, dem Valetudo Check-up “Praxismanagement”, einem validierten, seit zehn Jahren bewährten Ferndiagnose-System, das mittels Arzt-, Mitarbeiterinnen- und Patienten-Analysebögen alle für die Bestimmung des Praxismanagement-Gesundheitszustandes relevanten Fakten einfach, unaufwändig und ohne die Notwendigkeit einer persönlichen Vor-Ort-Analyse ermittelt.
Manifest erkranktes Praxismanagement ist die Regel
Die repräsentativen Resultate der bislang durchgeführten Analysen zeigen: das Management der durchschnittlichen deutscher Arztpraxen ist manifest erkrankt. In Praxisbetrieben werden – über alle Fachgruppen und Praxisformen bzw. –größen betrachtet – durchschnittlich nur 53% der für ein reibungslos funktionierendes Praxismanagement notwendigen Regelungen und Instrumente eingesetzt. Werte dieser Klassifizierung – der Anteil der in einer Arztpraxis realisierten Praxismanagement-Vorkehrungen liegt zwischen 40% und 60% des Best Practice-Standards – indizieren ein durchschnittliches Praxismanagement-Leistungspotential mit deutlichen Erkrankungs-Symptomen – vor allem, je näher ein Wert zur unteren Intervall-Grenze angesiedelt ist -, die eine Veränderungsnotwendigkeit in sich tragen.
Einfache Bestimmung des Gesundheits-Zustandes
Die Diagnose-Klassifikation des Praxismanagement-Gesundheits-Indikators (PGI) besteht aus drei weiteren Bereichen:
– Liegt der PGI zwischen 0% bis 40%, handelt es sich um ein krankes Praxismanagement. Die Werte in dieser Ergebnisspanne beschreiben ein unterdurchschnittlich ausgebildetes, manifest erkranktes Praxismanagement mit geringer Aktivierung des Leistungspotentials des Praxis-Ressourcen. Es besteht akuter Handlungsbedarf.
– Bei einem PGI zwischen 60% bis 80% handelt es sich um eine Bagatell-Erkrankung des Praxismanagements. Die Werte in diesem Intervall kennzeichnen ein überdurchschnittlich ausgeprägtes, bis auf kleine Ausnahmen gesundes Praxismanagement. Das Leistungspotenzial ist bereits sehr weitreichend ausgeschöpft, allerdings existieren auch noch Verbesserungsmöglichkeiten, je näher der Wert zur unteren Grenze des Beurteilungs-Intervalls liegt.
– Ein PGI von über 80% kennzeichnet ein gesundes Praxismanagement.
Starke Unterschiede zwischen den Fachgruppen
Die einzelnen ärztlichen Fachgruppen realisieren sehr unterschiedliche Scores: so liegen Chirurgen im Best Practice-Bereich, Neurologen weisen ein defizitäres Praxismanagement auf und HNO-Praxen liegen in der grenzwertigen Zone.
Nur Gesundheit schafft nachhaltige Erfolge
Ein „gesundes“ Praxismanagement ist kein Selbstzweck: stellt man vergleichbare Arztpraxen einander gegenüber, die sich jeweils durch ein gesundes bzw. krankes Praxismanagement auszeichnen, sind gesunde Praxen in der Lage, deutlich mehr Patienten mit geringerer Arbeits- und Stressbelastung zu behandeln und ihnen auch noch mehr Zeit widmen zu können. Dementsprechend ist der Patient Care Quality Score (PCQS), die aus der Relation von erzielter Zufriedenheit und Patienten-Anforderungen ermittelte Betreuungsqualität, in gesunden Praxen deutlich höher, ebenso der Employee Satisfaction Score (ESS, die Zufriedenheit von Medizinischen Fachangestellten mit ihrem Arbeitsrahmen in Relation zu den Anforderungen). Und nicht zuletzt erwirtschaften diese Praxen ein deutlich höheres Betriebsergebnis.
© Klaus-Dieter Thill / IFABS
Weiterführende Informationen zu den Inhalten dieses Blogs bieten die „QuickGuides“-E-Books, konkrete Hilfestellungen liefern die Analysen des Valetudo Check-up ©-Systems.
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