Rechnungen für No Shows von Patienten in Arztpraxen: Wer fordert, muss erst liefern

Verärgerte Ärzte

Es ist sehr auffällig: die Anzahl der Nachfragen von niedergelassenen Ärzten anlässlich von Praxisanalysen, ob sie No Shows, d. h. fest vereinbarte Termine, zu denen Patienten dann nicht erscheinen, in Rechnung stellen können, hat insgesamt überproportional zugenommen. Der Beweggrund ihrer Forderung: No Shows sind nicht nur ärgerlich, sondern verursachen auch Kosten.
Schlechte organisatorische Voraussetzungen
Ebenso auffällig ist jedoch, dass die Nachfragen nach No Show-Rechnungen zum größten Teil von Ärzten kommen, in deren Betrieben der Organizational Quality Score (OQS, das Verhältnis der eingesetzten Organisations-Methoden,- Techniken und -Instrumente in Relation zum Best Practice-Standard) deutlich unter 50% liegt (Optimum: 50%) und in denen auch Patienten mit Termin sehr lange warten müssen.
Wer fordert, muss erst liefern

Hieraus erklärt sich das No Show-Phänomen: wenn Patienten die Erfahrung machen, dass sie trotz Termin lange warten müssen, sehen sie keine Notwendigkeit einer persönlichen Termineinhaltung. Die Gegenstrategie ist einfach: wenn Praxisteams von ihren Patienten Termintreue erwarten, müssen sie zunächst Termintreue liefern, d. h. ihre Abläufe optimieren. Flankierend ist es wichtig, allen Praxisbesuchern gegenüber zu verdeutlichen, dass die für ihre Behandlung bzw. Beratung notwendige Zeit nur gewährleistet werden kann, wenn die abgesprochenen Termine möglichst genau eingehalten werden.

© Klaus-Dieter Thill / IFABS

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