Eine Freundin hat eine Gabe: Sie findet immer wieder Musikvideos, die in eindrücklicher Weise an die “großen Fragen” anschließen, frühere Ansätze und Gedanken wiederbeleben. So ging es neulich – erkennbar nicht nur mir – zum Rätsel “Zeit”. Und nun übersandte sie den Link zu einem nicht minder eindrucksvollen Werk von Olafur Arnalds. Mich konfrontiert es mit der Frage, warum wir Menschen (oder, empirisch zutreffender: einige von uns Menschen!) einen “Hunger nach Sinn” (Licht?) verspüren und selbst dann Traurigkeit, ja Schmerzen erfahren können, wenn es uns “objektiv gut geht” (also Grundbedürfnisse nach Sicherheit, Einkommen etc. befriedigt sind). Dies kann über das subjektive Leiden hinaus zur Entfremdung von anderen Menschen, zu Einsamkeit und – nüchtern-biologisch gesehen – zum Verzicht auf Nachkommenschaft oder gar zum Suizid führen. Nicht zufällig war es ja eine Schweizer Philosophin, Jeanne Hersch, die im Kontakt mit der in Wohlstand und Sicherheit aufgewachsenen Jugend ihres Landes bereits früh mit dem Zusammenhang von Sinn, Zeit & Anthropodizee rang. Aus Befunden der Glücksforschung ergibt sich, dass Religion(en) dazu beitragen können, solche Sinnfragen zu beantworten. Auch ehrenamtliches Engagement – aktuell zum Beispiel in der Flüchtlingshilfe – spendet erkennbar vielen Menschen Sinn. Dass aber manche – insbesondere auch Jugendliche und junge Erwachsene mit gebrochenen Biografien – dabei auch an religiös-fundamentalistische, ja extremistische “Anbieter” geraten, ist ebenso ersichtlich. Und es verschärft die noch nicht schlüssig geklärte Frage, warum die biologische, kulturelle und geistige Evolution des Menschen einen so kostspieligen, ja mitunter gar gefährlichen “Hunger nach Sinn” hervorgebracht hat.
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… noch was wg. blog
vielen dank an „skizzen-blog-claus“ für den neuen header. hiermit und daher und überhaupt mit vielem dank: schaut euch seinen skizzen-cartoon-witz-wortwörtlich-bilder regelmäßig an. ein quell der freude. kichererbse, waldmeister brause…
Komet Lovejoy in der Nacht vom 20. auf den 21.1.
Heute ist Neumond, allerdings haben wir auch dünnen Hochnebel oder Zirren. So richtig doll ist das mit der Kometenbeobachtung also nicht, aber lange nicht so schlecht wie bei meiner Sichtung am 2. Januar. Den Schweif (nach links oben) erahnt man durchs Fernglas mehr als man ihn sieht – der ist das erste, was dem dazwischenliegenden Dunst zum Opfer fällt.
Wahnsinnswoche 2018:32
In dieser Woche 141 Patientenkontakte und 13 Terminausfälle. Bis zum 22.10.2018 sind leider keine Termine mehr frei.
Kannte ich noch gar nicht: Project Semicolon zur Suizidprävention (Kontext).
“Ärzte werden seit 25 Jahren dazu angehalten, in den sogenannten WANZ-Kriterien zu denken, die auch im Gesetz verankert sind: wirtschaftlich, ausreichend, notwendig, zweckmäßig soll der Arzt behandeln. Budgets und Regresse wurden geschaffen, um zu untermauern, dass das mehr als ein Appell ist. Gleichzeig aber mehr Leistung zu fordern und daran festhalten zu wollen, dass ein Teil der Arbeit unbezahlt bleibt, kann nicht funktionieren.” Nordlicht – das Mitteilungsblatt der KVSH 8/2018 (pdf; Seite 4-5)
Beim Geheimnis der Schreienden Zwerge handelt es sich nicht um eine WoW-Erweiterung.
Walter Ötsch: “Das Hauptproblem für die Demokratie sehe ich darin, wie selbstverständlich ein Denken “des Marktes” geworden ist.”
Ein Problem auch für die Gesundheit. Die Ökonomisierung der Medizin ist schon weit fortgeschritten. Der Fresenius-Konzern beispielsweise erwartet von seinen Gesundheitsstandorten Renditen von mindestens 15 Prozent. An anderer Stelle war sogar schon von Profitgier und von schnödem Mammon zu lesen.
Agiles Leben: “Normalarbeitstag, lineare Karrieren und feste Job-Beschreibungen sind out.”
Soulfood: BABYMETAL – Catch Me If You Can