Wie Rheumatologen die Patientennachfrage bewältigen können

„Bessere Aufklärung der Patienten durch die Ärzte, das hält die Telefonleitung frei und schränkt die ständigen Nachfragen der Patienten ein!“
Dieser Verbesserungsvorschlag einer Medizinischen Fachangestellten, die im Rahmen des Projektes „Best Practice-Initiative Rheumatologie“ befragt wurde, bringt auf den Punkt, woran es in vieler Betrieben dieser Fachgruppe mangelt: eine unzureichende Information der Praxisbesucher. Die Ärzte rechtfertigen das Problem mit ihrem Zeitmangel, doch die projektbezogen durchgeführten Praxisanalysen belegen, dass vor allem Defizite in der Organisationsplanung und -umsetzung hierfür verantwortlich sind. Zudem zeigt die Arbeit von Rheuma-Praxen, die von diesem Problem nicht betroffen sind, wie mit klaren Strukturen und vor allem schriftlichen Informationen der verständliche Fragebedarf der Patienten ohne Mehrarbeit gedeckt werden kann.
Zielsetzung des Projektes
Das Projekt „Best Practice-Initiative Rheumatologie“ ist darauf ausgerichtet
– das Praxis- und Patientenmanagement in dieser wichtigen und wachsenden Indikation detailliert zu untersuchen,
– Verfahren, Handlungsweisen und Instrumente zu bestimmen, mit denen eine optimierte Patientenversorgung und die betriebswirtschaftlichen Ziele der involvierten medizinischen Akteure in Einklang gebracht werden können, um insgesamt
– einen individuell anpassbaren Indikationsmanagement-Masterplan zu entwickeln.
Drei Untersuchungsbereiche
Die Initiative operiert auf drei Untersuchungsebenen:
(1) Mittels einer strukturierten Durchleuchtung der Gegebenheiten des Praxismanagements der spezialisierten Praxen wird der Status quo der Praxisführungs-Qualität bestimmt, um hieraus die Ansätze für Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen zu identifizieren.
(2) Die Analyse der Interaktionsbeziehungen zwischen Spezialisten und kooperierenden Hausärzten ist darauf ausgerichtet, die bislang ungenutzten Komplementär-Potenziale für Anamnese, Diagnostik, Information und Therapie zu identifizieren.
(3) Ergänzt wird die Betrachtung durch die Bestimmung der Patientenzufriedenheit (a) mit der ärztlichen Betreuung, insbesondere unter dem Aspekt von Information und Adhärenz, (b) mit der Qualität der Zusammenarbeit sowie (c) mit den verordneten Medikamenten.
E-Book zum Thema

Das E-Book „Was Patienten an Arztgesprächen kritisieren“ der Serie „Fünf-Minuten-Facts&Figures aus der Gesundheitswirtschaft“ fasst auf der Basis von Befragungs-Ergebnissen zusammen, mit welchen Aspekten ihrer Arztgespräche Patienten am häufigsten unzufrieden sind und was sie konkret stört.

Was Patienten an Arztgesprächen kritisieren

© Klaus-Dieter Thill / IFABS