Gábor Paál hat drüben in seinem Blog unter dem Titel “Das Ende des Staunens – Ist die Ära der großen wissenschaftlichen Entdeckungen vorbei?” eine Diskussionsrunde auf SWR2 besprochen (die ich zugegebenermaßen nichtgehört habe). Ich will mich jetzt nicht daran abarbeiten, was mich am Text stört[1]. vielmehr ist mir beim Lesen etwas anderes aufgefallen, das vielleicht noch in die Diskussion gehört. Die eigentliche Frage ist doch: Wie kommt man, quasi zeitgleich mit den neuesten atemberaubenden Bildern von Pluto und Tschuri, in Zeiten fast fotografischer Karten des Tiefseebodens oder auch molekülgenauen Bilder einzelner Zellen überhaupt auf die Idee, man könnte das “Ende des Staunens” ausrufen? Ausgerechnet jetzt?
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Wahnsinnswoche 2019:03
In dieser Woche 117 Patientenkontakte und 14 Terminausfälle an drei Tagen. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.
CSU-Staatssekretär Stephan Mayer versteht die Technologie von Staatstrojanern nicht.
Professor Johannes Buchmann (Theoretische Informatik – Kryptographie und Computeralgebra) prognostiziert, dass in spätestens 30 Jahren alle verschlüsselten Daten offenliegen. Als wichtige Ziele beim Schutz von Gesundheitsdaten nennt er deren Vertraulichkeit (dass nur berechtige Personen die Daten einsehen können) und Integrität (es darf nicht möglich sein, Daten unbemerkt zu ändern). aend 19.1.2019 (paywall)
Der Professor hat aber gemeinsam mit japanischen und kanadischen Partnern einen technologischen Prototypen entwickelt, der eine jahrzehntelange sichere Speicherung sensibler Gesundheitsdaten gewährleisten soll.
Die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen sind zwischen 2007 und 2017 um 67,5 Prozent gestiegen. Weitere Informationen beim Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – psyGA und beim Arbeitsschutzportal.
Mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) sind gefährliche Eingriffe in die ambulante Medizin geplant: bundesweiter Protesttag am 23.1.2019.
Was ich selbst von dem Gesetzentwurf halte? Nichts. Warum nicht? Es gelten noch immer die Bestimmungen des SGB 5, mit denen verhindert werden soll, dass die Tätigkeit des Leistungserbringers (?) übermäßig ausgedehnt wird. Daraus folgt, dass Arzttermine knapp gehalten werden.
Irgendwann ist den Schlaubergern im Ministerium und darum herum aber aufgefallen, dass ihre sozialgesetzgeberischen Vorgaben Terminknappheit und Terminchaos produzieren. Also haben sie sich überlegt, die wöchentlichen Sprechstundenzeiten der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte von 20 auf 25 Stunden zu erhöhen. Das Ganze müsse natürlich noch diskutiert werden. Gesundheitsminister Spahn (CDU) dann im gleichen Atemzug: es sei müßig, die Diskussion um die Sprechstundenausweitung auf 25 Stunden weiterhin zu diskutieren. Und: “Einfach nur entbudgetieren, das machen wir nicht.” Worüber soll dann noch diskutiert werden? Was ist das für ein Politikstil?
Ich habe meinen Praxisbetrieb so organisiert, dass ich das mir zugestandene Regelleistungsvolumen nicht überschreite, ich also meine Tätigkeit nicht übermäßig ausdehne (was im Übrigen heißen würde, ohne Bezahlung weiterzuarbeiten).
Im Rahmen der von mir angebotenen Notfallsprechstunden kriegen Sie im schlechtesten Fall innerhalb von drei Tagen eine Krisenintervention (Wartezeiten während der Notfallsprechstunden im Durchschnitt 45 Minuten, prinzipiell bis zu drei Stunden, und ganz selten muss ich wegen Überfüllung auch mal jemand wegschicken). Problem dabei: Arbeiten unter Zeitdruck und Hochgeschwindigkeitspsychiatrie decken sich nicht mit meinen und Ihren Qualitätsanforderungen.
Zweites Problem sind die Folgetermine. Es ist nicht absehbar, wann ich mal wieder Folgetermine schneller als nach 10-12 Wochen anbieten kann. Wenn ich jetzt noch Termine über eine Terminservicestelle belegen lassen würde, wäre das Chaos perfekt. Neue Patienten kämen sofort dran, während Patienten, die schon länger hier in Behandlung sind, hinten runterfallen würden. Außerdem wäre das dann schon reine Planwirtschaft, und ich würde meinen Status als Freiberufler verlieren.
Deshalb halte ich nichts von diesem bürokratischen Unfug.
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