Versorgungsqualität & Management
Praxis-Netze verfolgen im Hinblick auf die Gesundheitsversorgung der Patienten ihrer Mitglieder das Ziel, eine möglichst hohe medizinische Qualität durch eine optimierte Betreuung, Kooperation und Kommunikation zu gewährleisten. Aber wie “gesund” sind Netzpraxen selbst, d. h. wie gut ist ihr Praxismanagement für diese Zielsetzung ausgeprägt? Nicht die Tatsache allein, Mitglied eines Netzes zu sein, trägt zu einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung bei, sondern auch die in den Betrieben eingesetzten Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen der Praxisführung. Sie bestimmen darüber hinaus auch die Gestaltung interner Aspekte wie Arbeitsmotivation, Produktivität und wirtschaftlichen Erfolg.
Vielfältige Zusammenhänge
Doch dieser Zusammenhang von Praxismanagement und medizinischer Leistungsqualität ist nur den wenigsten (Netz)Ärzten bewusst:
– so beeinflusst die Organisation maßgeblich die mögliche Betreuungs- und Zuwendungsintensität, aber auch das Langzeit-Monitoring der Patienten sowie die Kooperation mit internen und externen Netzpartnern,
– die Art der Kommunikation bestimmt den Grad der realisierbaren Adhärenz-Förderung und damit einen wesentlichen Teil des medizinischen Erfolges,
– mit Hilfe der Marktforschung lassen sich die Patientenanforderungen, ihre Zufriedenheit mit der Umsetzung und Optimierungsmöglichkeiten ermitteln, die Attraktivität einer Praxis, aber auch eines Netzes steigen,
– das Ausmaß der Mitarbeiterqualifikation schlägt sich in der umsetzbaren Betreuungs- und Zuwendungsqualität nieder,
– ein professionelles Finanzmanagement ermöglicht eine patientenzentrierte Praxisentwicklung, z. B. über Investitionen in eine moderne Praxis- und Patientenverwaltung.
Auch die Netzmanagement-Gesundheit zählt
In Mitgliederbefragungen von Arztnetzen finden sich immer häufiger auch Anregungen für das Angebot von Maßnahmen, die Netzpraxen bei der Umsetzung und Optimierung ihres Praxismanagements unterstützen, doch für die meisten Netzleitungen ist das bislang kein zentrales Thema. Aber gerade im Bereich des Praxisführung liegen viele Ansatzpunkte, mit deren Optimierung in Richtung des Best Practice-Standards die Ziele der einzelnen Netzpraxen und die des gesamten Verbundes besser, schneller und leichter erreicht werden könnten. Nur in einem “gesunden” Netz mit optimierten Praxismanagement-Strukturen aller Mitglieder kann der Netzgedanke in einem entsprechenden Leistungspotential bestmöglich materialisiert werden. Als Analyse-Methode des Praxismanagements bietet sich das Benchmarking an…weiterlesen…
© Klaus-Dieter Thill / IFABS