Patienten-Kommunikation: Was Ärzte aus Fehlern lernen können

Patientenkommunikation als technisches Verfahren
Für einen Großteil der niedergelassenen Ärzte ist die Patientenkommunikation ein technischer Faktor, ein Instrument, um Informationen zu erhalten und mitzuteilen. Aufgabenbedingt sehen sie ihre Funktion darin,
– die für die Behebung eines medizinischen Problems notwendigen anamnestischen Daten zu gewinnen,
– die Patienten über das diagnostische Resultat in Kenntnis zu setzen und
- die aus ihrer Sicht für die einzuleitende Therapie notwendigen Verhaltensweisen mitzuteilen.
Diesen Prozess setzt der eine Arzt freundlich-geduldig, der andere eher theoretisch und der dritte minimal kommunizierend um. Allen gemeinsam ist, dass sie kaum über die Wirkungen ihres Kommunikationsstils auf die Patienten nachdenken.
Die Qualität der Patientenkommunikation bestimmt den Praxiserfolg 
Unzufrieden waren die Patienten – wie die Ergebnisse entsprechender Befragungen im Zeitablauf zeigen – schon immer mit der ärztlichen Kommunikation, doch das Thema gewinnt vor dem Hintergrund des sich ändernden Patientenverhaltens (zunehmendes Gesundheitsbewusstsein, intensive Informationsgewinnung aus dem Internet und anderen Quellen etc.) und wachsender Ansprüche an eine Aufklärung über und die Einbindung in Behandlungsentscheidungen (Stichwort: „Adhärenz“) an Bedeutung für den Therapie- und vor allem für den Praxiserfolg. Ärzte, die “gut” kommunizieren, haben bessere Therapie-Ergebnisse und sind gleichzeitig erfolgreicher in der Patientenbindung und -gewinnung.
Geringe Kommunikationsintensität und –wirkung
Praxisanalysen zeigen, dass niedergelassene Mediziner – über alle Fachgruppen und Praxisformen bzw. –größen betrachtet – durchschnittlich nur 42,7% der für eine optimale interne und externe Praxiskommunikation notwendigen Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen einsetzen. Die hieraus resultierende Patientenzufriedenheit erfüllt lediglich…weiterlesen…

© Klaus-Dieter Thill / IFABS