Lena ist Rollstuhlfahrerin und lebt in Berlin Kreuzberg. In ihrem Viertel gibt es viele Fachärzte, doch nicht alle Praxen sind für sie zugänglich, da sie eine oder mehrere Stufen am Eingang haben oder die Räumlichkeiten nicht rollstuhlgerecht sind.
Lena ist eine von 1,6 Millionen Menschen in Deutschland, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Dazu kommt eine große Zahl von Menschen mit temporären Mobilitätseinschränkungen. Um eine barrierefreie Praxis zu finden, hat Lena die Wheelmap-App auf ihrem Smartphone installiert, in der sie nach Ärzten suchen kann und sieht, ob die Räumlichkeiten rollstuhlgerecht sind oder nicht. Unter den derzeit 580.000 markierten Orten weltweit befinden sich auch viele Apotheken und Arztpraxen. Jeden Tag kommen ca. 300 weitere Markierungen hinzu. Doch allzu oft fehlen Informationen zur Barrierefreiheit ganz oder sind unvollständig.
Kooperation mit der Stiftung Gesundheit
Aus diesem Grund haben die SOZIALHELDEN vor etwa vier Jahren eine Kooperation mit der Stiftung Gesundheit gestartet. Gemeinsam gleichen sie seitdem regelmäßig Fakten zur Barrierefreiheit aus dem Portal Arzt-Auskunft mit den Informationssätzen der Wheelmap ab. Dadurch können wichtige Erkenntnisse zur Barrierefreiheit aus dem Ärzteverzeichnis in die Wheelmap übernommen werden.
Durch die Zusammenarbeit können den Nutzern bessere Informationen zur Barrierefreiheit von Arztpraxen zur Verfügung gestellt werden. Über die Wheelmap erhalten die Nutzer auch Informationen zur Stiftung Gesundheit und der Arzt-Auskunft und wissen auf diese Weise, woher die Informationen zur Barrierefreiheit eines markierten Ortes stammen.
Mit Wheelramp kann eine Stufe am Eingang überwunden werden
Die Wheelmap gibt eine Art Status Quo zur Zugänglichkeit von öffentlichen Orten. Einige Orte sind bereits voll zugänglich, andere noch nicht. Die Onlinekarte soll als Übersicht dienen, aber auch zum Abbau von Barrieren anregen. Eine praktische Lösung für die Schaffung von Barrierefreiheit bietet das Projekt Wheelramp an: Durch die Ausstattung mit einer kleinen mobilen Rampe können Orte zugänglich gemacht werden. So kann die Praxis des Zahnarztes, die wegen einer Stufe am Eingang für Rollstuhlfahrer bisher nicht zugänglich war, mit einer mobilen Rampe “nachgerüstet” werden.
Weltweite Mapping-Aktion „Map my day“ am 3. Dezember 2015
Um auch weltweit mehr Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, wird es dieses Jahr zum ersten Mal am 3. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, eine weltweite Mapping-Aktion geben. In Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rufen die SOZIALHELDEN dazu auf, drei Orte des Alltags zu markieren – das kann neben dem eigenen Bürogebäude auch beispielsweise die Praxis des Hausarztes sein. Gemeinsam wollen wir damit erreichen, viele weitere Orte auf die Wheelmap zu bringen.
Weitere Informationen zur Kampagne „Map my Day“ gibt es hier.