Als Ozean- und Klimaforscher habe ich in den letzten Jahrzehnten viele alarmierende Trends verfolgt: steigende Temperaturen, steigenden Meeresspiegel, schwindende Eismassen, zunehmende Ozeanversauerung und vieles mehr. Aber ich bin überzeugt, dass die Menschheit die Fähigkeit und Mittel hat, um den Anstieg der globalen Temperaturen unterhalb der potenziell fatalen Linie von 2 Grad zu stoppen. Und ich bin vorsichtig optimistisch, dass der jetzt beginnende Klimagipfel in Paris eine substanzielle globale Vereinbarung zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen erreichen wird. Es ist genau ein halbes… weiter
Related Posts
Medizinische T-Shirts
Angekommen im Basislager des Mount Everests war natürlich erst einmal eine große Party fällig. Jetzt beginnt demnächst der Aufstieg. Aber darüber wird Hajo Stoertemann morgen berichten. Ich für meinen Teil habe ein Buch ausgepackt und werde dies auch in den nächsten Tagen hier besprechen. Es ist Joachim Mohr’s “Das Loch in meinem Herzen”. Ein Kapitel […]
Artikel von: Monsterdoc
Der Chefarzt persönlich
Frau von und zu Gerdin, eine süße, alte Dame mit grauen Löckchen, war mit Magenschmerzen in unserer Notaufnahme aufgeschlagen und von dort auf meine Station verschoben worden. Der Chefarzt war auch schon da gewesen, DENN Frau von und zu Gerdin war hochprivat. Nur war unsere exklusive Privatstation schon voller mindestens so privater Privatpatienten und deshalb war Frau von und zu Gerdin nun sozusagen meine Privatpatientin. „Da machen wir morgen eine Magenspiegelung!“ hatte der Chefarzt während seines 10-Sekunden-Aufenthalts auf der Station befohlen und ich nahm also eine Aufklärung und erklärte Frau von und zu Gerdin alles Mögliche über so eine Magenspiegelung, was auch gut ging, bis ich zu dem Teil kam, in dem der Arzt die möglichen Komplikationen der Untersuchung auflistet.
Frau von und zu Gerdin schaute mich grimmig an und rief: „Also wenn das passiert… dann“, etwas ratlos schaute sie im Raum umher, „dann reiße ich ihnen ihr schönen Haarspangen raus!“ (Erfreut über das Kompliment für meinen Haarklemmer, dachte ich ebenso erfreut daran, dass meine Patientin bei der Magenspiegelung schlafen würde.) Ich versicherte, dass Komplikationen selten wären und Frau von und zu Gerdin war hier aber trotz der zuvor versuchten Einschüchterungsversuchs immer noch nicht zufrieden. „Wenn hier etwas schief geht, dann … hm … dann sind sie zu mindestens 200 weiteren Untersuchungen für mich verpflichtet. Gratis! Da verliert das Krankenhaus Geld!“ „Hmhm“, sagte ich und dachte daran, dass zum Glück nicht ich diese Untersuchung durchführen würde. Frau von und zu Gerdin unterschrieb schließlich zufrieden mit den geäußerten Drohungen den Bogen und fragte dann: „Wann macht der Chefarzt morgen dann die Untersuchung?“
„Ähm MOMENT“ rief ich. „Der Chefarzt macht nicht alle Untersuchungen hier im Krankenhaus persönlich. Auch nicht bei Privatpatienten. Der Chefarzt ist außerdem überhaupt kein Gastroenterologe. Vermutlich hat er noch nie in seinem Leben eine Magenspiegelung gemacht. Da wird einer unserer kompetenten Oberärzte vom Fach ihre Untersuchung durchführen.“ „Hm“, sagte meine Patientin sehr missmutig über diesen schlechten Service.
Im Anschluss pries ich noch ausführlich die Kompetenz unserer gastroenterologischen Oberärzte an, Frau von und zu Gerdin überstand die Magenspiegelung unbeschadet, hätte aber trotzdem lieber den Chefarzt persönlich dabei gehabt.