Der Analysen-Tipp:
Wie ausgeprägt ist die Adhärenz-Förderung Ihres Praxismanagenents?
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Freier Zugang (Open Access) zu geförderter Forschung bei der MS-Gesellschaft?
Ist geförderte Forschung durch gemeinnützige Institutionen frei zugänglich (Open Access)? Können Spender die Ergebnisse ihrer geförderten Forschung lesen?
Nehmen wir beispielsweise die Schweizerische MS-Gesellschaft, ein gemeinnütziger Verein von und für MS-Betroffene. Die Forschungsförderung ist ein wichtiges Ziel der MS-Gesellschaft. Sie fördert Forschungsprojekte mit mehr als 1 Mio. Franken pro Jahr. Zurzeit ist es für Mitglieder und Spender nicht möglich zu sehen, welche Projekte gefördert werden, welche Forscher daran arbeiten und welche Ergebnisse gefunden und publiziert wurden. Mitglieder, Spender und interessierte Dritte können diese Angaben nicht im Internet abrufen.
Es wäre gerade im Sinne von gemeinnützigen Institutionen wie der MS-Gesellschaft die Forschungsresultate in Form von Publikationen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Forschungsresultate würden so einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, z.B. Studenten, Forschern aus Drittweltländern oder interessierten Laien und Betroffenen. Die Spender und Mitglieder würden sehen, dass sie etwas bewirken.
Letzten Herbst habe ich einmal die MS-Gesellschaft auf einen freien Zugang ihrer geförderter Forschung angesprochen. Die MS-Gesellschaft fand die freie Zurverfügungstellung der unterstützten Publikationen (Open Access) und die Auflistung der unterstützten Forschungsprojekte eine gute Idee. Sie haben versprochen ihre Homepage bis im Herbst zu erweitern. Ich werde berichten, wenn die Publikationen und die unterstützten Forschungsprojekte auf der Homepage der MS-Gesellschaft zu finden sind.
Kennt jemand andere Beispiele von gemeinnütziger Forschungsförderung? Sind die konkreten Forschungsprojekte aufgelistet? Sind die wissenschaftlichen Publikationen frei zugänglich (Open Access)? Falls nein, fragt einmal nach! Falls ihr etwas erfährt oder wisst, lasst es mich wissen!
Nachtrag
[Aktualisierung 05.11.2013: Im Januar 2013 hat der Wissenschaftliche Beirat Open Access bei der MS-Gesellschaft beschlossen. Richtlinien sind noch keine erlassen worden, sollen aber auf Januar 2014 erstellt werden. Eine Anleitung für eine Konkrete Umsetzung von Open Access für gemeinnützige Organisationen.]
OMG! You're such a good debater!
Ja, richtig geraten, es geht um Sarah Palin, die wenn es schlecht läuft nur einen Herzschlag von der Macht als US-Präsidentin entfernt ist. Das Zitat stammt von Aden Nak, der die Debatte der beiden Vize-Präsidentschaftskandidaten in seinem blog kommentiert.
Er packt die Rhetorik von Sarah Palin in eine geniale Flow Chart.
Angstkampagne gegen Kaiserschnitte
Eine bemerkenswerte dpa-Meldung – gelegentlich auch mit dem Kürzel (dpa/tmn) bezeichnet [Edit: das steht für “dpa-themendienst”] – geistert seit einigen Stunden durch die Online-Angebote der Republik und wird wohl morgen in vielen Zeitungen zu lesen sein.
Anscheinend basiert die Meldung auf einer Pressemitteilung oder einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Das Anliegen der DGGG ist es ganz offenbar, die Kaiserschnittquote zu reduzieren oder einen weiteren Anstieg zu verhindern.
Die Thematik der möglichen Vor- und Nachteile von Kaiserschnitt und natürlicher Geburt für Mutter und Kind ist hochkomplex, facettenreich und wird seit Jahren mit großer Leidenschaft debattiert. Das Anliegen der DGGG kann man deshalb für unterstützenswert halten oder nicht.
Was die DGGG allerdings reitet, im Verbund miit der dpa mit unwahren und unbelegten Behauptungen die Angst der Frauen vor einem Kaiserschnitt zu schüren, steht auf einem anderen Blatt. Schon der Beginn der Meldung erstaunt:
Moment. Ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Kaiserschnittgeburt und einer abnehmenden Fruchtbarkeit der Frau ist zwar immer wieder diskutiert und in zahlreichen Studien untersucht worden, ohne jedoch überzeugende Belege für einen kausalen Zusammenhang zu finden. Dazu aus einer neueren Veröffentlichung zu der Fragestellung:
Wir schlußfolgern aus unseren Ergebnissen, daß eine Entbindung per Sectio die zukünftige Fertilität nicht beeinflußt.
Auch eine aktuelle Übersichtsarbeit dazu (Current Opinion in Obstetrics and Gynecology, 2007 Jun;19(3):238-243) kommt zu dem Schluss, dass ein solcher Zusammenhang jedenfalls im Fall von Wunschkaiserschnitten nicht besteht:
Noch steiler die These, die die DGGG gleich im nächsten Satz nachlegt:
Jetzt wird das Eis richtig dünn. Nach “vielfach” und “deutlich” muss jetzt wie in einem Schulaufsatz das Wörtchen “oft” als Beleg herhalten. Gibt es wirklich so viel mehr traumatisch verlaufende (Wunsch-)Kaiserschnitte als traumatisch verlaufende natürliche Geburten?
Und heiligt der Zweck, die Kaiserschnittquote zu senken, jedes Mittel? Auch eine derart krude Kampagne, in der es im Kern darum zu gehen scheint, werdende Mütter mit falschen Behauptungen zu verunsichern?