Ein Bummel durch Berlins Mitte lässt uns immer wieder Kostbarkeiten entdecken, von denen ich hier einige zum Jahresende teilen möchte – darunter das Erbe, das uns George C. Marshall hinterließ. Die englische Version dieses Artikels gibt es hier.
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Terminservicestelle Varresbeck
Zum planwirtschaftlichen Unfug der mit dem ab 1.8.2015 geltenden VSG einzuführenden “Terminservicestellen” hatte ich im Januar 2014 schon mal etwas geschrieben. Auch andere haben ihre Meinung dazu gesagt:
„Unsinn“, so KBV-Chef Gassen, „aber immerhin haben wir jetzt ein Mitspracherecht bei der Umsetzung“. Na toll…
“…ein wichtiger Schritt zum Abbau der Zwei-Klassen-Medizin”, befand Karl Lauterbach (SPD), und Jens Spahn (CDU) meinte, man müsse das Thema “endlich abräumen“.
Dr. med. Jens Schweizer verweist darauf, dass die “Terminservicestellen” einmalig Einrichtungskosten zwischen 13 und 20 Millionen Euro erfordern werden sowie jährlich zwischen 16,5 und 20 Millionen Euro.
In jedem Fall wird es Bereiche geben, “bei denen die von der Regierung vorgesehene Regelung ins Leere läuft” (Jürgen Wasem).
Dabei war doch die Zugänglichkeit medizinischer Leistungen grundsätzlich auf hohem Niveau auch schon vor der Gesetzesänderung gewährleistet, betonte seinerzeit die Bundesregierung.
Worauf ich hinaus will? Ich musste neulich über meinen Terminservice nachdenken…
In den letzten Jahren hatte ich Patienten, die neu in meine Praxis kommen wollten, immer Termine angeboten. Man braucht ja Zeit und Ruhe, um sich kennenzulernen und Ideen zu entwickeln. Wegen der anhaltend hohen Nachfrage hat es zwischen Terminvereinbarung und Termin meist vier bis acht Wochen gedauert.
Bedauerlicherweise wird rund ein Drittel dieser Termine von “no-shows” missbraucht. Ich kann in der Leerlaufzeit nichts anderes machen, und Zuverlässigere müssen dafür länger auf ihre Termine warten.
Weil die Terminausfälle in der letzten Zeit eher noch zugenommen haben, mache ich das jetzt anders:
Wer meinen Rat braucht, kann zur offenen Sprechstunde (aber nur zu dieser) kommen: Montag oder Freitag von 10 bis 11, Donnerstag von 15 bis 16 Uhr. Ich mache ein Screening von vielleicht 10 Minuten Dauer und entscheide danach, ob ich eine Behandlung anbieten kann.
Wenn Sie von diesem Angebot Gebrauch machen wollen, bringen Sie bitte Zeit mit. Im Durchschnitt beträgt die Wartezeit um die 30 Minuten, aber es können auch schonmal drei Stunden werden.
Ich versuche zwar, die offenen Sprechstunden nicht engmaschig zu belegen, aber es kommt regelmäßig vor, dass ich etliche Leute auch zu diesen Zeiten bestelle, um etwas zu besprechen. Daher wird es immer wieder vorkommen, dass ich vor Ihnen andere Patienten aufrufe, die erst nach Ihnen aufgetaucht sind.
Einstein verstehen V: Klassische Mechanik – Kräfte, starre Körper, verschiedene Anwendungen
Dies ist Teil V einer Online-Einführung in die Spezielle Relativitätstheorie, die hier im Blog einen “Testlauf” absolviert und später – u.a. durch Feedback der Blogleser verbessert – ein Teil des Webportals Einstein Online werden soll. Nähere Informationen zu den Hintergründen finden sich in Einstein verstehen: Ein Blogexperiment, Teil I. [Derzeit sind online: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5] Bislang geht es in der Einleitung noch um die “Vorarbeiten”: um diejenigen Konzepte aus der klassischen Physik –… weiter
Wahnsinnswoche 2017:16
In dieser Woche 107 Patientenkontakte und 8 Terminausfälle.
Und wieder eine Anfrage zur Berufsunfähigkeit bearbeitet. Ein berufsständisches Versorgungswerk will partout nicht anerkennen, dass eine schwere Depression in Verbindung mit diversen Komorbiditäten die Berufsausübung tatsächlich unmöglich macht. Wir sind jetzt beim zweiten Anlauf, diesmal mit ausführlicher Darstellung der Behinderung nach ICF. Ein Informationsdienstleister bescheinigt der Berufsunfähigkeitsversicherung übrigens Marktversagen.
Nein, ich werde Ihnen kein Cannabis verschreiben, auch wenn Sie sich davon Schmerzlinderung und Appetitsteigerung versprechen. Angesichts Ihrer floriden Psychose mit erheblichen Antriebs-, Affekt-, Denk- und Wahrnehmungsstörungen halte ich nämlich Cannabis mit seiner potenziell symptomverstärkenden Wirkung für absolut kontraindiziert.
Die Bertelsmann-Stiftung fordert (ganz uneigennützig) den digitalen Patienten. Die Geschichte der “Gesundheitskarte” lehrt allerdings, dass es sich wohl um ein Hype Driven Development handeln könnte… Kontext: [1] (pdf)
In gut vier Wochen werde ich Urlaub machen. Bis dahin sind leider schon alle festen Termine vergeben.