Der Treppenlift als Beispiel für Barrierefreiheit

Das Thema Barrierefreiheit ist für viele Menschen wichtig. Hierbei handelt es sich vornehmlich um bauliche Maßnahmen, um Menschen mit verschiedenen Einschränkungen den Alltag zu erleichtern. In diesem Zusammenhang kann auch ein Treppenlift als Hilfsmittel für Barrierefreiheit bezeichnet werden.

Ein Treppenlift am Ende einer Treppe.

Der Montageaufwand von Treppenliften variiert in Abhängigkeit von den baulichen Gegebenheiten stark.
© Peter Clarke

Vielen älteren Menschen oder Personen mit körperlichen Einschränkungen fällt es ungemein schwer, Treppenaufgänge zu meistern. Häufig fehlt einfach nur die Kraft, um vom Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses in das nächste Stockwerk zu gelangen. Dabei können diese Menschen sich durchaus noch in der eigenen Wohnung bewegen.

Mit einem Treppenlift wird eine enorme Alltagserleichterung geboten. Das bedeutet mehr Mobilität, Flexibilität und natürlich auch für mehr Lebensfreude. Mithilfe eines Treppenliftes können Betroffene wieder am öffentlichen Leben teilhaben und sind nicht nur an die eigenen vier Wände gebunden.

Unterschiedliche Anforderungen

Das Image der Treppenlifthersteller ist ein wenig angestaubt. Dies liegt unter anderem daran, dass sich viele mit dieser Thematik nicht eingehend auseinandersetzen und bei vielen nur das Bild des traditionellen Sitzliftes aus der Werbung in Erinnerung bleibt. Dennoch gehört der so genannte Sitzlift zu den bekanntesten Vertretern seiner Art und ist für all diejenigen die richtige Wahl, die vornehmlich beim Treppensteigen Schwierigkeiten haben.

Ebenfalls zur Kategorie der Treppenlifte gehören die Hub- und Plattformlifte. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei diesen Liftsystemen um Modelle mit einer befahrbaren Plattform. Hub- und Plattformlifte sind die richtige Lösung für Rollstuhlfahrer, die hierüber nicht nur vertikale Höhenunterschiede, sondern auch Treppenaufgänge meistern können. Die meisten Treppenlifte können vom Betroffenen gefahrlos selbst bedient werden. In Ausnahmefällen kann aber auch eine Hilfsperson die Steuerung übernehmen.

Beraten und vergleichen

Treppenlifte werden von vielen Anbietern in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Sie stellen eine nicht unerhebliche Investition dar, wobei die Preisspanne zwischen 2.500 und 35.000 Euro betragen kann. Wer sich für die Anschaffung eines Treppenliftes interessiert, sollte sich zunächst von einem Servicemitarbeiter des jeweiligen Herstellers persönlich beraten lassen. In aller Regel werden diese den Betroffenen zuhause besuchen.

In diesem ersten Gespräch geht es nicht nur um die Vorstellung der verfügbaren Lift-Modelle, sondern in erster Linie um den eigentlichen Installationsort. Der Berater schaut sich hierbei mit dem Betroffenen und gegebenenfalls den Angehörigen gemeinsam das vorhandene Treppenhaus an. Für diese Form der Barrierefreiheit ist es wichtig, dass nicht nur die statischen Voraussetzungen der Treppe überprüft werden, sondern auch der mögliche Montageaufwand. Treppenlifte, die lediglich in gerader Weise eine Etage überbrücken müssen, sind wesentlich preisgünstiger als solche, die einem kurvigen Treppenlauf folgen müssen. Nach einer solchen Beratung folgt der eigentliche Kostenvoranschlag meist auf dem Postwege.

Es empfiehlt sich, wenigstens noch einen weiteren Anbieter zu kontaktieren, um die möglichen Kostenvoranschläge miteinander vergleichen zu können.

Mit einem Zuschuss wird der Treppenlift günstiger

Bei einem Vergleich der Anbieter können die ungefähren Kosten sehr genau kalkuliert werden. Viele Menschen wissen nicht, dass eine nicht unerhebliche Bezuschussung von der eigenen Krankenkasse über die Pflegeversicherung möglich ist. Eine Voraussetzung ist jedoch die Einstufung in eine Pflegestufe. Lediglich diejenigen, bei denen eine Demenzerkrankung diagnostiziert wurde, benötigen keine Pflegestufe und können ebenfalls einen solchen Zuschuss beantragen.

Darüber hinaus bezuschussen auch die Berufsgenossenschaft bei einem Arbeitsunfall mit den Folgen körperlicher Einschränkungen sowie die Rentenversicherung im Rahmen von Wiedereingliederungsmaßnahmen.

Der Weg zur Barrierefreiheit

Nun steht der Weg zum eigenen Treppenlift und zu mehr Barrierefreiheit offen. Bei Unterzeichnung des Kaufvertrages sollte lediglich darauf geachtet werden, dass nicht nur der Treppenlift als solches berücksichtigt wird, sondern auch die komplette Montage. In aller Regel erfolgt die Installation und erste Inbetriebnahme durch die Monteure innerhalb eines Tages.

Das Treppenhaus an sich wird nur unwesentlich beeinträchtigt. Personen ohne körperliche Einschränkungen können sich in gewohnter Weise bewegen – in vielen Fällen besitzen Sitzlifte deswegen auch einklappbare Sitzflächen.

 

Vorschaubild: © Petar Milošević