Seit ein paar Tagen geistert ein Bild durch die sozialen Medien, das sehr viele Leute sehr komisch finden. Ich nicht. Das Bild sagt nämlich genau das Gegenteil dessen, was viele meinen. Worum es geht? Behinderte. Und ‘behindert’ als Beleidigung. Aber ist ja nur Satire. Der Grossteil der Leute lacht drüber. Was bekanntlich immer ein Zeichen für herausragende Qualität ist.
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Wahnsinnswoche 2023:32
In dieser Woche 159 Patientenkontakte und 10 Terminausfälle.
Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen.
Nur wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service einzuschränken.
Apropos Terminausfälle:
„Es ist nicht nur ärgerlich, wenn Patienten Termine in Praxen buchen und diese einfach verstreichen lassen“, sagte Gassen. „Praxen können Termine ja nicht zweimal vergeben“, sagte er.
Gassen ruft nach Ausfallhonoraren für nicht wahrgenommene Termine. Ärzteblatt 3.8.2023
Die Verhandlungen zur Finanzierung der ambulanten Versorgung haben begonnen. Die KBV fordert eine Erhöhung des Orientierungswertes und damit der Mittel für die ambulante Versorgung um 10,2 Prozent. Der GKV-Spitzenverband hat in der ersten Verhandlungsrunde eine Anhebung um 2,1 Prozent angeboten… Prompt hat sich das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit einem „Faktenblatt“ eingemischt (dort seien einige ehemalige Mitarbeiter des GKV-Spitzenverbandes untergekommen). Andere Fakten gibt es hier.
Spätestens im Herbst und Winter wird es wieder sehr viel mehr Corona-Fälle geben. FFP2-Masken sind neben der Impfung immer noch die wichtigste Komponente einer persönlichen Anti-Seuchen-Strategie.
Steigende Corona-Zahlen, neue Varianten und das Impf-Update. Scilogs 12.8.2023
Die wissenschaftliche Nutzung von Gesundheitsdaten aus der ePA mündet zunehmend in eine kommerzielle Verwertung. Die geplante gewinnorientierte Zweitverwertung der Daten wirft neue Fragen nach Eigentum und Urheberschaft an den Gesundheitsdaten der elektronischen Patientenakte auf.
KI und elektronische Patientenakte: Eine explosive Mischung. heise.de 20.6.2023
Die Telematikinfrastruktur (TI) des deutschen Gesundheitswesens steht vor einem Umbruch. Die nächste Generation der TI soll auf eine “Zero Trust”-Architektur (ZTA) umgestellt werden.
Gesundheitswesen: Wie Zero Trust die Telematik sicherer machen soll. heise.de 11.8.2023
NEW EPISODE — You’re NOT a FRAUD: Overcoming Imposter Syndrome
Imposter syndrome constellates the gut-wrenching fear of being exposed as a fraud no matter how much we have learned or the successes we have demonstrated. In 1978 two researchers identified and explored a painful… pic.twitter.com/NX9AjIHfYQ
— This Jungian Life (@ThisJungianLife) August 10, 2023
Clozapine remains the gold standard for patients with treatment-resistant schizophrenia. Olanzapine seems to be second-best and could be tried before switching to clozapine.
A network meta-analysis of efficacy, acceptability, and tolerability of antipsychotics in treatment-resistant schizophrenia. European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience (2023)
Suicide is the most common cause of death in patients who have schizophrenia spectrum disorders, a study in Schizophrenia Bulletin has found.
Soulfood: PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS – Schizophrenia
"Jeder zweite Deutsche versteht seinen Arzt nicht" – so irreführend wird über eine Studie berichtet
Die Uni Bielefeld hat im Auftrag der AOK eine Studie zur „Gesundheitskompetenz vulnerabler Bevölkerungsgruppen“ gemacht. Die Berichte darüber sind irreführend, und die politischen Statements dazu mehr als fragwürdig.
1. Zu den Fakten: die Studie gibt es hier als Download (pdf).
Befragt wurden jeweils 500 Jugendliche ohne Hauptschulabschluss und Menschen ab 65, jeweils zur Hälfte mit Migrationshintergrund. Wenig überraschend ist das Ergebnis,
“dass die Gesundheitskompetenz der befragten sozial benachteiligten Gruppen deutlich unter der durchschnittlichen Gesundheitskompetenz der Allgemeinbevölkerung liegt” (Seite 25) – Lese- und Rechenkenntnisse und damit die funktionale Gesundheitskompetenz seien also eher gering. Hinzu kommen sprachliche Hindernisse: je besser die Deutschkenntnisse, desto höher die Gesundheitskompetenz (Seite 55).
Für eine höhere Gesundheitskompetenz braucht man also zusammengefasst (Captain Obvious lässt grüßen):
- ein höheres Bildungsniveau
- bessere Sprachkenntnisse
2. Können Ärzte den vulnerablen Gruppen trotzdem verständlich erklären, was zu tun ist? Ja, können sie:
Der Hausarzt ist für alle Befragten die erste Anlaufstelle bei Gesundheitsfragen. Insgesamt verstehen rund 80% der Befragten die Anweisungen zur Einnahme von Medikamenten (Seite 14, Item 8), und 70% verstehen, was ihr Arzt ihnen sagt (Item 5), und welche Entscheidungen zu treffen sind (Item 13).
Nur jeder Vierte der Befragten aus den vulnerablen Gruppen versteht also seinen Arzt nicht.
3. Wie wird nun über die Studie berichtet?
Jeder zweite Deutsche versteht seinen Arzt nicht – Augsburger Allgemeine
Jeder Zweite versteht seinen Arzt nicht – Tagesspiegel
Viele Patienten in Deutschland verstehen ihre Ärzte nicht – WAZ
Mehr als die Hälfte der Deutschen hat Schwierigkeiten, die Erklärungen seines Arztes zu verstehen – Frankfurter Rundschau
Schreiben die voneinander ab? Professionelle Echolalie?
Nochmal zur Korrektur:
Ein Viertel (jeder Vierte, 25%) der Befragten aus den vulnerablen Gruppen hat Verständnisprobleme – und nicht „mehr als die Hälfte aller Deutschen“: im Durchschnitt ist deren Gesundheitskompetenz nämlich höher als bei den vulnerablen Gruppen, sodass die Verständnisprobleme insgesamt bei deutlich unter 25% liegen dürften.
4. Was sagt unser Gesundheitsminister denn dazu?
Auf seiner Homepage drückt er sich noch versöhnlich aus:
“Wichtig ist vor allem auch das Arzt-Patienten-Gespräch, um Patienten die Diagnose und Behandlung verständlich zu erklären. Die sprechende Medizin muss deshalb in der Ausbildung und vor allem auch der Weiterbildung von Ärzten und Pflegenden eine stärkere Rolle spielen.“
In der Laienpresse hört er sich dann so an:
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) forderte “ein Recht auf Verständlichkeit”. Es sei nicht nötig, komplizierte Zusammenhänge so auszudrücken, dass Menschen sie nicht verstehen.“ (Augsburger Allgemeine)
Es gebe ein “Recht auf Verständlichkeit“, betonte der Minister. Um komplexe Sachverhalte darzustellen, müsse man nicht in Fachchinesisch verfallen. Aber womöglich gehe es manchem Mediziner mit der Verwendung von schwer verständlichem Vokabular ja auch um eine “Demonstration von Herrschaftswissen“. (Tagesspiegel)
„Ein verständlicher Satz eines Arztes muss nicht besser bezahlt werden als ein unverständlicher. Auch ein verständliches Gespräch muss nicht länger sein als ein unverständliches.“ (WAZ)
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) forderte „ein Recht auf Verständlichkeit“. (…) Gröhe lehnt es in diesem Zusammenhang ab, den Medizinern für das bessere Eingehen auf die Bedürfnisse der Patienten mehr Geld zu zahlen. „Ein verständlicher Satz muss nicht besser vergütet werden als ein unverständlicher“, so der CDU-Politiker. (Frankfurter Rundschau)
Professionelles Danebenreden. Krass.
5. Mein Fazit:
- Deutschland braucht mehr Bildung.
- Zeitungen sollten die vorliegenden, leicht zu recherchierenden Daten richtig darstellen.
- Der Gesundheitsminister sollte seinen abwertenden Tonfall überdenken und bekennen, dass er für die ausreichende finanzielle Ausstattung der sprechenden Medizin verantwortlich ist.
Kann Opel noch gerettet werden?
* Ja, GM und Opel werden ohne Hilfe locker überleben. Alles nur Panikmache.
* Ja. Aber GM und Opel werden Werke schliessen müssen und Mitarbeiter entlassen.
* Ja, weil zum Schluss doch die Regierungen einspringen werden.
* Opel wird verschwinden. Aber die Bundesregierung wird vorher viel Geld drin versenken, das verschollen bleiben wird.
* Opel wird einfach so eingehen. Die Bundesregierung wird nicht eingreifen.