Selbstdarstellung im Netz
Die Anzahl der Patienten, die sich über Internetquellen Informationen zur Auswahl eines Krankenhauses suchen, nimmt stetig zu. Neben Bewertungs-Plattformen spielen hierbei auch die Webseiten der Krankenhäuser selbst eine große Rolle. Ein bislang viel zu wenig genutztes Instrument, Interessenten und Klinik-Suchenden Einblicke in Angebote, Leistungen und vor allem in Versorgungsqualität und Patientenorientierung zu geben, sind Klinik-Blogs.
Die Blog-Funktionen
Das Bloggen ist eine der derzeit wohl besten Möglichkeiten, nachfrageorientierte Informationen und Qualitätssignale zu senden. Klinik-Blogs sind multifunktionale Plattformen, sie fungieren und wirken als
– (tages)aktuelle Medien der Selbstdarstellung,
– weitgehend automatisierbare Drehscheiben für Social Media-Kanäle,
– Lieferanten von Informationen für Pressemedien,
– Informationsmedien für tatsächlich und potenziell zuweisende Ärzte,
– Inhouse-Motivation durch Beteiligung des Klinikpersonals,
– Inhalts-Lieferanten für klinikeigene Publikationen, z. B. Broschüren.
Die Themenbereiche
Aufhänger für Blog-Beiträge sind beispielsweise
– Aspekte des klinischen Alltags, die aus einer persönlichen Betrachtungsebene geschildert werden, z. B. wie der Arbeits-Alltag einzelner Mitarbeiter der verschiedenen Funktionsbereiche aussieht,
– spezielle klinikbezogene Ereignisse, Jubiläen, Veranstaltungen sowie
– aktuelle Ereignisse des Krankenhaus-Umfeldes (regional, überregional, politisch, rechtlich) und die Reaktionen des Hauses hierauf.
Die Umsetzungs-Anforderungen
Erfahrungen aus der Gesundheitswirtschaft und anderen Branchen zeigen, dass zwei Drittel aller Blog-Projekte scheitern, weil sie nicht geplant sind, initial zu wenig Substanz zum Lesen anregt und sie als „Nebenbei-Aktionen“ realisiert werden. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung bestehen deshalb aus
– einer eindeutig definierten Inhalts-Strategie, die einem auf die Krankenhaus-Positionierung abgestimmten roten Faden folgt,
– einer mehrstufigen Beitragsplanung (Woche, Monat, Quartal, Jahr)
– einer Post-Frequenz zwischen 3 und 5mal pro Woche,
– einer möglichst umfangreichen Bebilderung der Beiträge,
– einem Start mit mindestens 100 Posts bzw. einer Größe, bei der alle relevanten Kliniken / Abteilungen / Funktionsbereiche mit mindestens drei Posts vertreten sind,
– einem Mitarbeiter, der sich ausschließlich um die Inhalte der Blog-Plattform kümmert,
– einer engen Verzahnung mit den Presse- / Social Media-Aktivitäten sowie
– einer prägnanten Platzierung auf der Klinik-Homepage.
Der Aufbau nach diesem Muster dauert i.d. R. sechs bis zwölf Monate und garantiert, in kurzer Zeit nach der Aktivierung eine hohe Nutzungsquote zu erreichen.
© Klaus-Dieter Thill / IFABS
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