Die Benchmarking-Sprechstunde: Was machen gut organisierte Arztpraxen anders?

Landläufig wird in Arztkreisen davon ausgegangen, dass Kollegen, deren Praxisorganisation vorbildlich funktioniert, diesen Zustand kostenintensiv mit Hilfe von Beratern, Coaches und Seminaren erreicht haben. Doch das ist eine Fehleinschätzung: die Erfolge der Organisations-Best Practitioner beruhen auf einem simplen, mit „Bordmitteln“ realisierbarem Ansatz: sie kümmern sich systematisch im Team um die Organisation und sehen die Optimierung als Prozess. Das bedeutet im Detail:
(1) systematisch: der Arbeitsalltag wird nicht – wie meist üblich – als gegeben akzeptiert, sondern grundsätzlich in allen Details im Hinblick auf ihre Eignung überprüft.

(2) im Team: alle Mitarbeiterinnen und Ärzte 
- besitzen den Willen und die Bereitschaft zu Veränderungen, 
- sind in die Überprüfung einbezogen und 
- tauschen regelmäßig ihre Eindrücke, Erfahrungen und Anregungen vorbehaltlos aus.
(3) prozessbezogen: die Organisationsentwicklung erfolgt im Wissen, dass 
- nicht einmalige Veränderungen zu besseren Strukturen und Abläufen führen, sondern ein kontinuierliches Monitoring notwendig ist und dass
- auch Veränderungen stets in ihrer Eignung zu überprüfen sind. 
Werden die Anregungen der Patienten und die praxisinternen Erfahrungen bzw. Ideen konsequent erhoben und umgesetzt, lässt sich innerhalb eines Dreivierteljahres ein an die Praxisbelange adaptiertes, voll funktionsfähiges Organisationssystem ohne große Beeinträchtigung der täglichen Praxisarbeit implementieren.

© Klaus-Dieter Thill / IFABS

Der Self Assessment-Tipp für niedergelassene Ärzte: 

Analyse der Praxisorganisation: Wo liegen Ihre Optimierungspotenziale?