Jahresrückblick 2015: Weiterentwicklung der Arzt-Auskunft, neue Partner und spannende Projekte – Teil 2

2015 war für die Arzt-Auskunft ein Jahr der Veränderung – zum Positiven; sowohl in der Suchmaschinentechnik als auch in der Nutzerfreundlichkeit. Nach reichlicher Programmierarbeit und vielen Tests haben schließlich sowohl die öffentliche Variante als auch die Arzt-Auskunft Professional ein aufgeräumtes Design und innovative Features bekommen. Die neuen Funktionen unterstützen die Suchenden an wichtigen Stellen.

Screenshot Vorschlagfunktion

Die Vorschlagfunktion hilft bei der Arztsuche.

Ein Beispiel dafür ist die intelligente Vorschlagsfunktion: User bekommen bei der Eingabe beispielsweise des Wortes „Herz“ den nächstliegenden Kardiologen (Teilgebietsbezeichnung), Herzchirurgen (Fachgebietsbezeichnung), den „Herz-Kreislauf-Check“ (Schwerpunkt) oder auch verwandte Begriffe vorgeschlagen, in denen das Wort selbst nicht auftaucht, wie beispielsweise „Leistungsdiagnostik“. Mehr über die Neuerungen lesen Sie im Blog-Beitrag unseres IT-Leiters Stefan Winter.

 

Barrierefreie Praxis: Kooperation mit der CompuGroup Medical

Natürlich steht die Weiterentwicklung der Arzt-Auskunft auch in 2016 nicht still: Zum Beispiel wird die nun aufgenommene Kooperation mit der CompuGroup Medical Deutschland AG (CGM) die Informationsbasis zur Barrierefreiheit von Arztpraxen sicherlich noch verstärken. Damit wird körperlich wie auch geistig behinderten Menschen, aber auch Älteren und Patienten zum Beispiel mit vorübergehenden Mobilitäts-Einschränkungen, etwa das Gipsbein nach dem Ski-Urlaub, die Auswahl geeigneter Praxen weiter erleichtert.

Medizinische Reputation: Kooperation mit Focus

Einen Arzt zu finden, ist eine Sache – auf dessen fachliche Kompetenz vertrauen zu können, eine ganz andere, viel komplexere. Entsprechend lange während hat sich über die Jahre unsere Entwicklungsarbeit zur Ermittlung der fachlichen, der medizinischen Reputation der Ärzte gestaltet. Eines der tragenden Elemente der Erhebung ist die zyklische Erhebung, die Befragung der Ärzteschaft. Denn wer, wenn nicht die Kollegen, können vor allen anderen die fachlichen Fertigkeiten ihrer Peers einschätzen.

Die Entwicklungsarbeit, die diese Ermittlung der medizinischen Reputation erst möglich macht, hat eine langjährige Geschichte. Beigetragen haben unter anderem Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit der Uni Kiel, Uni Hamburg, dem Mannheimer Institut für Public Health (MIPH) der Uni Heidelberg und aktuell mit dem Picker Institut gGmbH.

Aktuell arbeiten wir dem Focus Magazin Verlag zusammen. Die Diskussionen in unseren Meetings und Workshops in Hamburg und München und beim MIPH, zugegeben, die bedeuteten harte Arbeit. Denn die Kollegen von Focus haben unser Methoden-Set herrlich kritisch seziert, analysiert und diskutiert. Arbeit war und bedeutet dies, weil in den intelligenten Debatten etliche Verbesserungsansätze in Details und strukturell herausgekommen sind. Und dieser Gehalt fließt in die Weiterentwicklung mit ein.

31 Publikationen in einem Zug zertifiziert

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Erfolg auf ganzer Linie: Alle eingereichten Medien des MBO-Verlags wurden zertifiziert.

Von der Arzt-Auskunft zu einem anderen Satzungszweck: den Print-Zertifizierungen. Viele Menschen wünschen sich insbesondere bei Patienteninformationen Ratgeber, auf die sie sich verlassen können. Aus diesem Grund prüfen unsere Gutachter in dem Zertifizierungsprozess auf Verständlichkeit, Wissenschaftlichkeit und Transparenz.

Ganz vorne mit dabei war der MBO-Verlag: Insgesamt wurden 31 Medien zu 23 Themen von Allergie bis Vorsorge zur Qualitätsprüfung eingereicht. Alle Titel erhielten das Siegel „Zertifiziert von der Stiftung Gesundheit“. Dies übrigens mit hervorragenden Ergebnissen in den Detailprüfungen mit 94 Prozent von den unter irdischen Bedingungen kaum überhaupt erreichbaren 100 Prozent der Gütekriterien.

Neben den Werken unter anderem aus dem Balance buch+ medien – und Klarigo-Verlag  blieb mir insbesondere das Buch „Krebs – Die unsterbliche Krankheit“ von Martin Bleif in Erinnerung. Mit seinem im Klett-Cotta-Verlag erschienenen Buch gelingt Bleif der Brückenschlag zwischen sachlicher Patienteninformation und eigener Betroffenheit – seine Frau erkrankte wenige Monate nach der Geburt ihrer Tochter an Brustkrebs und verstarb keine zwei Jahre später.

Auch im Bereich der Web-Zertifizierung gab es viele Prüfungen und Zertifizierungen von Gesundheits- und Praxis-Websites. Besonders hervorheben möchte ich die bereits sechste Re-Zertifizierung der Webseite der Apotheken-Umschau.

Zehn Jahre „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“

Die Stiftung Gesundheit setzt sich unter anderem mit patientengerechten Informationen für Laien ein; ebenfalls betreibt sie repräsentative Forschungsarbeit innerhalb der Ärzteschaft. 2015 konnte die Studienreihe „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“ (ÄIZG) bereits ihr zehn-jähriges Jubiläum verzeichnen. Das Thema eHealth war der Schwerpunkt der Studie. Wichtige Impulse für die Konzeptionierung des Fragebogens haben der PKV-Verband, HIMSS und der Digitalverband Bitkom gegeben.

„Medizinklimaindex“: pessimistischer Blick der Ärzte in die Zukunft

Der „Medizinklimaindex“ (MKI) erschien wie gewohnt auch in diesem Jahr im Frühjahr und Herbst. Zum Jahresende sahen die niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in Deutschland – nach einem Hoch im Frühjahr 2015 – ihre wirtschaftliche Zukunft eher pessimistisch. Vielleicht folgt ein Frühlingserwachen in 2016?

Stiftung Gesundheit in europaweite Forschung integriert

In 2015 bot sich die Möglichkeit, die Forschungsarbeit der Stiftung auf europäischer Ebene einzubringen: Das EU-Versorgungsforschungsprojekt SUSTAIN widmet sich in den jetzt noch verbleibenden drei Jahren des Projekts der integrierten Versorgung von Menschen über 65 Jahren mit komplexen gesundheitlichen und sozialen Bedürfnissen. Unter Federführung der Medizinischen Fakultät der Freien Universität Amsterdam arbeitet die Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft e. V. dabei mit Projektpartnern aus neun europäischen Ländern zusammen. Das Ziel: nachhaltige, individuell angepasste, integrierte Versorgung für ältere Menschen in Europa. Im Fokus stehen dabei je zwei Modellprojekte aus den Teilnehmerländern. Innerhalb des Projektzeitraums untersuchen die Partner, welche der Konzepte besonders vielversprechend, langfristig finanzierbar und europaweit übertragbar sind.

„Praxistool Barrierefreiheit“ unterstützt Ärzte beim barrierefreien Bauen

Die Versorgung älterer Menschen ist ein Problemfeld mit vielen Dimensionen: In Deutschland gibt es 9,6 Millionen Menschen mit anerkannter Behinderung. Und für die war es auch in 2015 eine Herausforderung, eine Arztpraxis zu finden, die sie auch betreten und in der sie sich zurechtfinden können. Das Praxistool Barrierefreiheit (PTB), das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) kofinanziert wurde, unterstützt Ärzte bei der Planung von barrierefreien Praxen. Es ist in 2015 nach vierjähriger Entwicklungsphase in den Regelbetrieb gegangen – damit hat die Stiftung sowohl den Zeitrahmen, als auch das Budget eingehalten.

Viel getan, viel zu tun

Soweit der Rückblick auf 2015. Natürlich ist er nicht vollständig; zu viele fruchtbare Gespräche, zu viele interessante Projekte, um sie hier alle aufzuführen. Im Kontakt mit den Menschen merken wir immer wieder, dass es – allem Fortschritt zum Trotz – noch viel zu tun gibt. In Hinblick auf die Arbeit in der Barrierefreiheit der ärztlichen Versorgung macht es uns daher Mut, dass wir auf den starken Rückhalt und die Unterstützung aller vier Bundestagsfraktionen zählen können. Auch in 2016.

 

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