Die Benchmarking-Sprechstunde: Warum die Optimierung der Gesamt-Performance einer Arztpraxis so wichtig ist

Was machen die Best Practitioner unter den niedergelassenen Ärzten anders als ihre weniger erfolgreichen Berufskollegen? Beispielsweise achten sie im Hinblick auf die Patientenzufriedenheit darauf, die Gesamtperformance der Praxisleistung zu optimieren.

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Warum ist Open Access wichtig für forschungsfördernde, gemeinnützige Organisationen?

Warum ist Open Access für forschungsfördernde, gemeinnützige Organisationen wichtig?

Ausgangslage

Gemeinnützige Organisation fördern die Erforschung von Krankheiten. Die Gemeinnützigkeit der Forschungsförderung wird am besten erreicht, wenn die Forschungsergebnisse öffentlich frei verfügbar (Open Access) sind und die Forschungsgemeinschaft deshalb vollumfänglich von den geförderten Projekten profitieren kann. Die gemeinnützigen Organisation können auf diese Weise die Forschung mit den gesammelten Spendengeldern insgesamt stärker unterstützen. Und so ihrem gemeinnützigen Zweck zur För­derung und Unterstützung der MS-­Forschung noch besser nachkommen.

Öffentlich bezahlte Forschung soll öffentlich zugänglich sein. SNF

Um die Wirkung seiner Forschungsförderung zu erhöhen, hat der Schweizerische Nationalfonds (SNF) das Open Access Prinzip im Jahre 2008 eingeführt. Die MS Society (UK) hat es 2013 eingeführt und die Krebsliga Schweiz 2014.

Die grösste Wirkung der Forschungsförderung wird erzielt, wenn möglichst viele Leute Zugang zu den Forschungsresultaten haben.

Eigenständige Organisationen können die Bestimmungen zur Vergabe von Forschungsgeldern selbst festlegen und damit den grössten Nutzen sicherstellen.

Was ist Open Access?

Als Open Access (englisch für offener Zugang) wird der freie Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und anderen Materialien im Internet bezeichnet. Ein wissenschaftliches Dokument unter Open-Access-Bedingungen zu publizieren, gibt jedermann die Erlaubnis, dieses Dokument zu lesen, herunterzuladen, zu speichern, es zu verlinken, zu drucken und damit entgeltfrei zu nutzen. [Quelle: Wikipedia]

Die Idee von Open Access ist einfach und sie kann einfach erreicht werden. Die Autoren, welche das Copyright auf ihre eigene Arbeit haben, veröffentlichen in frei zugänglichen Open Access Fachzeitschriften oder sie veröffentlichen andernfalls das PDF ihrer Arbeit zusätzlich in einer dafür vorgesehenen Ablage (Repository) bzw. Webseite, siehe dazu das Rechtsgutachten der Universität Zürich.

Weltweit haben sich bedeutende Forschungsförderer wie das amerikanische National Institute of Health (NIH) oder der Wellcome Trust zu Open Access verpflichtet.

Die Schweizerischen Universitäten unterstützen Open Access und haben Ablagen (Repositories) mit freiem Zugang eingerichtet. Ihre Forscher können so die SNF-Open-Access-Vorgaben effizient erfüllen.

Vorschlag

Gemeinnützige Organisation sollen Open Access für geförderte Forschung einführen.

Dies kann durch ein kleines Kapitel in den Research Guidelines erreicht werden, siehe dazu den Blogartikel Konkrete Umsetzung von Open Access für gemeinnützige Organisationen.

Vorteile von Open Access für …

Forscher

  • Open Access entspricht dem Grundsatz der Wissenschaft: Transparenz und Zusammenarbeit.
  • Forscher von überall – aus reichen und armen Ländern – sollten auf öffentlich oder gemeinnützig geförderte Forschung zugreifen und darauf aufbauen können.
  • Kleine und mittelgrosse Forschungsförderer sollten nicht schlechtere Standards bei der Forschungsförderung haben als der Schweizerische Nationalfonds (SNF) oder ausländische Gesellschaften (z.B. MS Society UK), welche ihre geförderte Forschung der Allgemeinheit als Open Access zur Verfügung stellen.
  • Open Access Publikationen haben durch die bessere Verfügbarkeit einen grösseren Einfluss und werden mehr zitiert.
  • Open Access schränkt die Forscher nicht ein und sie können die Fachzeitschriften frei wählen („Green Road“).
  • Für die Autoren entsteht nur ein minimaler Aufwand, denn Open Access kann durch eine einfache Handlung wie das Hochladen eines PDFs zur Universitätsablage erreicht werden.
  • Die meisten Forscher schicken auf Anfrage ihre Artikel gerne per E-Mail zu. Jedoch ist es ineffizient, dass diese ihre Zeit mit wiederholten versenden von PDFs verschwenden. Zusätzlich gibt es beim Leser eine Verzögerung bis er die Artikel lesen kann. Dieses System ist für Autoren und Leser umständlich und zeitraubend.

Hausärzte, niedergelassene Ärzte, regionale und kantonale Spitäler

  • Für eine evidenzbasierte Medizin (EBM) ist es wichtig, dass Ärzte einfachen Zugang zur wissenschaftlichen Literatur haben. Bezahlschranken («Paywalls») behindern den Zugang.

Patienten

  • Viele Betroffene von schweren Krankheiten investieren viel Zeit ins Verstehen ihrer Krankheit. Besonders im Falle von MS, wo viele junge, anfangs kaum oder nur wenig behinderte Menschen mit der Diagnose MS konfrontiert werden. Diese Betroffenen sollten Zugang zur besten Quelle haben – den Forschungspublikationen selbst.
  • Open Access Artikel können in Laienzusammenfassungen oder News-Meldungen gut referenziert werden, da diese Publikationen allen frei zugänglich sind. Den interessierten Leser wird so eine Vertiefung ermöglicht.
  • Patienten oder deren Angehörige mit einer wissenschaftlichen Ausbildung sind an der wissenschaftlichen Literatur interessiert. Originalquellen sind unerlässlich.
  • Patienten sollten Forschung, die in ihrem Namen durchgeführt und unterstützt wird, sehen und lesen können.

Gemeinnützige Organisationen

  • Um Rechenschaft Ihrer Forschungsanstrenungen werden gerne Laienzusammenfassungen auf den Homepages veröffentlicht. Die Zusammenfassungen von Studien für Laien (Lay Summaries) sind für viele Betroffene eine gute Hilfe. Sie helfen ihnen Einblick in aktuelle Forschungsresultate zu erhalten. Gerade im wissenschaftlichen Umfeld ist Nachvollziehbarkeit wichtig. Zu einer glaubwürdigen Webseite mit wissenschaftlichen Zusammenfassungen gehören Links auf die Originalstudien. Und hier ist Open Access wichtig. Damit diese Links von Nutzen sind, ist es notwendig, dass die Studien Open Access, also allgemein abrufbar sind.

Öffentlichkeit

  • Spender von gemeinnützigen Organisationen wollen die Auswirkung («Impact») ihrer Spende sehen. Forschungspublikationen sind der übliche Weg um Forschungsresultate mitzuteilen. Die Auswirkung von Spendengeldern in der Forschung kann deshalb leicht durch eine Auflistung von Open Access Publikationen gezeigt werden. (Achtung: Die Anzahl der Publikationen ist kein Kriterium für die Qualität. Mehr Publikationen ist nicht unbedingt besser.)
  • Bezahlschranken behindern die Arbeit der meisten Journalisten und Blogger. Open Access vereinfacht oder ermöglicht erst deren Arbeit.

Allgemeine Hinweise

  • Open Access kann ohne zusätzliche Kosten für die Forscher oder die Forschungsförderungsinstitutionen erreicht werden («Green Road»).
  • Open Access ist rechtlich sicher. Die Autoren der Forschungsartikel sind die Urheber und haben das Copyright am Text.
  • Open Access wurde durch das Internet ermöglicht und setzt die neuen Möglichkeiten um. Es bestehen keine Platzrestriktionen mehr wie früher auf Papier. Eine breite Zusammenarbeit und direkte Kommunikation wird ermöglicht.
  • Regeln ohne Sanktionen sind nicht glaubwürdig. Die Konsequenzen müssen bekannt sein.
  • Leider versuchen traditionelle Verlage Open Access zu diskreditieren. Sie versuchen Open Access in Verruf zu bringen und ihr Geschäftsmodell zu schützen. Diese Verlage verteidigen jedoch ihre Interessen, nicht die Interessen der Wissenschaft oder der Patienten.
  • Da der SNF Open Access bereits 2008 eingeführt hat, sind die Schweizer Universitäten auf Open Access vorbereitet. Jede Universitätsbibliothek hat eine Ablage (Repository) und einen Open Access Ansprechspartner.

Fazit

Mit freiem Zugang (Open Access) zu den Forschungsergebnissen ist der gesellschaftliche Nutzen von geförderter Forschung grösser. Er ermöglicht vielen weiteren Personengruppen Zugang zu den Forschungsresultaten, nicht nur einer einem kleinen Kreis an westlichen Universitäten. Durch die vielen Vorteile und den geringen Aufwand, ist die Einführung von Open Access bei gemeinnützigen Organisationen gerade zu ein „Muss“.

Offenlegung

Ich bin im Wiss. Beirat der MS-Gesellschaft und setze mich für die Einführung von Open Access bei der Forschungsförderung ein. Dieser Artikel basiert auf einem Dokument zu Händen der MS-Gesellschaft von 2014.

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24 Schmerz-Apps für 23 Millionen Schmerzpatienten in Deutschland

Millionenfaches Leid erleben Schmerzpatienten täglich, weil sie viel zu spät qualifizierte Schmerzmediziner finden, weil ihnen bei akuten Verschlechterungen aufgrund langer Wartezeiten kompetente und rasche Hilfe verwehrt bleibt, weil sie es aus eigener Kraft häufig nicht schaffen, die erforderlichen Bewegungs- oder Entspannungsübungen zur besseren Schmerzbewältigung im Alltag konsequent einzubauen. Die Versorgung in Deutschland ist defizitär (1). Können Schmerz-Apps Hilfe bieten für diese Probleme von Schmerzpatienten? Die Initiative Präventionspartner hat im November 2015 das derzeitige App-Angebot analysiert.
Hier die Ergebnisse (2):

  • Für die 23 Millionen Menschen, die in Deutschland an chronischen Schmerzen leiden und Hilfe brauchen, stehen derzeit 24 Schmerz-Apps (kostenlos, deutschsprachig, Google Play) zur Verfügung.
  • Innerhalb eines Jahres ist das Angebot von 22 auf 24 Schmerz-Apps angestiegen, 3 Apps sind weggefallen, fünf neue Apps sind hinzugekommen.
  • Die Zahl der Downloads dieser 24 Apps beläuft sich derzeit auf ca. 1 Million (min 373.00, max. 1.5 Mio)
  • Die untersuchten Schmerz-Apps richten sich an Betroffene mit Kopfschmerz/Migräne (34%), Rückschmerzen (25%), Rheuma und Arthrose. Jede dritte Schmerz-App (29%) bietet Unterstützung beim Schmerzmanagement, ohne einen speziellen Anwendungsschwerpunkt zu benennen.   

Schmerz-Apps geben vor, den Alltag der Betroffenen zu unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Was können diese Apps tatsächlich (2)?

  • Knapp die Hälfte der Apps bietet die Möglichkeit, Schmerzstärke und -lokalisation in einem Schmerztagebuch festzuhalten (11 von 24; 46%).
  • Mit jeder zweiten App (13 von 24; 54%) lassen sich Tagebucheinträge oder die Auswertung von Schmerztests graphisch auswerten sowie mit Dritten teilen, z. B. auch mit dem behandelnden Arzt.
  • Knapp die Hälfte aller Apps (42%) arbeiten mit Videos, um z. B. die Durchführung von Übungen zu unterstützen.
  • Mit vielen Schmerz-Apps können sich Nutzer erinnern lassen (42%), z. B. an das Führen des Schmerztagebuchs oder die Durchführung von Übungen.
  • Mehr als jede dritte App (38%) generiert interaktiv nutzerbezogene Informationen, z. B. die Auswertung von Schmerztests, die durchschnittliche Schmerzstärke oder -dauer, sowie Statistiken zur Anzahl der Tagebucheinträge

Schmerz-Apps Screening 11/2015: AnwendungsschwerpunkteSchmerz-Apps Screening 11/2015: DownloadkategorienSchmerz-Apps Screening 11/2015: UnterstützungmethodenSchmerz-Apps Screening 11/2015: Transparenz- und Qualtiätskriterien

Qualität & Transparenz der gesundheitsbezogenen Inforamtionen in Schmerz-Apps, Schutz der Nutzerdaten:

  • Obwohl die Hälfte aller Schmerz-Apps die Aufzeichnung von personenbezogenen Gesundheitsdaten in einem digitalen Schmerztagebuch ermöglichen, informieren lediglich 3 Apps (13%) in einer Datenschutzerklärung, wie diese Daten geschützt werden.
  • Der Großteil der Schmerz-Apps ist offensichtlich werbefrei (71%)
  • Keine der untersuchten Schmerz-Apps macht explizit Angaben zur Finanzierung. Bei den meisten Apps (67%) lassen sich durch Sponsorenhinweise oder Werbeeinblendungen Rückschlüsse auf die Finanzierung ziehen.
  • Quellen- oder Autorenangaben, anhand derer die Fundiertheit und Sachverständigkeit der Inforamtionen oder Berechnungen eingeschätzt werden könnten, fehlen in den allermeisten Schmerz-Apps.
  • Im Zeitraum von einem Jahr hat sich an den Basisangaben der Hersteller (Healthon Ehrenkodex Kriterien), die Verbrauchern die Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit ermöglichen, nur wenig verbessert.

Schmerz-Apps Ehrenkodexkriterien:Vergleich Screening 2014/2015

Fazit: Keine der untersuchten Schmerz-Apps unterstützt die Nutzer bisher durch ein umfassendes, individualisiertes Hilfeangebot, das eingebettet ist in ein therapeutisches Gesamtkonzept. Das mag die Zurückhaltung von Seiten der Nutzer und damit die vergleichsweise niedrige Anzahl der Downloads erklären. Schmerzpatienten brauchen offensichtlich mehr als ein digitales Schmerztagebuch, sondern umfassende Unterstützung, z. B. bei der Suche nach qualifizierten Schmerztherapeuten, bei der Überbrückung langer Wartzeiten für einen Arzttermin, bei der Stärkung ihrer Selbstbefähigung zur dauerhaften Bewältigung ihrer Schmerzen. Eine Schmerz-App, die dieses Leistungsprofil abdecken kann, stößt sehr wahrscheinlich auf größere Akzeptanz bei Schmerzpatienten.

(1) Nationales Versorgungsforum Schmerz “Schmerzmedizinische Versorgung ambulant und wohnortnah”, 12.11.2015, Berlin. Deutsche Schmerzliga e. V. (DSL), Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e. V. (BVSD), Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS)

(2) Schmerz-Apps für Patienten zum Management chronischer Schmerzen: Screening 11/2015. Initiative Präventionspartner

Das Jahr 2016 für Leben mit Ohne

Meinen persönlichen Jahresrückblick und vor allem, was ich mir für mich von 2016 wünsche, habe ich schon mit dir geteilt. Heute möchte ich dir von meinen Plänen für 2016 mit Leben mit Ohne berichten. Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade von Peer von Selbstständig-im-Netz, der gefragt hat, was 2016 für unser Business bedeutet. Die Idee, […]

Der Post Das Jahr 2016 für Leben mit Ohne erschien auf Leben mit Ohne.