Junge Frau (JuF): „Ich hätte gerne die Pille danach.“
Meine Pharmaassistentin Donna: „Natürlich. Die gibt es nach der Abklärung durch die Apothekerin. Braucht ca. 15 Minuten und kostet alles inklusive 40 Franken.“
JuF: „Ich habe kein Geld da.“
Donna: „Sie können auch mit Karte zahlen.“
JuF: „Nein, ich habe gar nichts da.“
Das erstaunt Donna so sehr, dass sie das erste sagt, was ihr in den Kopf kommt:
„Und wie haben Sie sich das dann gedacht?“
Ja, wie? Wieder ein Fall, der denkt, es müsste alles gratis sein im Gesundheitswesen?
Ich kann bei Leuten mit verzweifelt finanziellen Problemen noch ein bisschen was am Preis schrauben– ich verzichte auf die Gebühr, die mir der Mehraufwand hier macht, in extremen Härtefällen vielleicht sogar auf die Marge – aber gratis gibt’s das garantiert nicht. Das sind dann immer noch etwas über 20 Franken. Kondome sind günstiger. Wenn sie finanziell derart schlecht dasteht und so ein Problem hat, besteht auch noch die Möglichkeit zu einer Familienberatungsstelle zu gehen.
Jedenfalls – nach einiger Diskussion einigt man sich darauf, da sie die Pille danach jetzt gleich nehmen will, dass sie halt etwas als Pfand hier lässt … Ihren Pass (den hat sie im Gegensatz zu Geld dabei) und diesen in den nächsten Tagen dann auslösen geht.
Na dann.
Die Abklärung danach hat dann ergeben, dass es sinnvoll ist, die Pille danach zu nehmen und sie hat dann am nächsten Tag auch bezahlt.
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