Apotheker auf dem Weg zum Impfen: 3. BLS-AED-Kurs

Auf-dem-Weg

BLS-AED- Komplett Kurs (SRC anerkannt)

Der erste Kurs auf dem Weg zum Erlangen des Fähigkeitsausweises (Bei manchen ist das auch der zweite oder dritte, die Reihenfolge spielt hier keine Rolle, man muss sie nur gemacht (und bestanden) haben.)

BLS heisst: Basic Life Support oder: “Lebensrettende Basis-Massnahmen” also Alarmierung, Herzmassage, Beatmung und Co.

AED bedeutet: Automated external defibrillation oder Automatische externe Defibrillation, also die Anwendung eines Defibrillators.

SRClogoDer SRC ist der Swiss Resuscitation Council – eine Vereinigung, die das Wissen um die Lebensrettenden Massnahmen verbessern, vereinheitlichen und verbreiten will … und dafür strenge Richtlinien aufgestellt hat.

 

Ich dachte, ich fange mal “einfach” an – den BLS Kurs habe ich tatsächlich schon ein paar Mal gemacht, im Studium einmal, danach regelmässig Weiterbildungen … wobei ich da zugegeben nicht ganz so konsequent war: vorgeschrieben sind alle 2 Jahre, gemacht habe ich sie etwa alle 3. Aber auch dann: das bedeutet, ich hatte vorher mindestens 6 Kurse und Erfahrung direkt in der Apotheke (bei uns scheinen noch gelegentlich Leute umzukippen) und in der Feuerwehr.

Durchgeführt werden diese Kurse nicht vom Apothekerverein, sondern von anderen Weiterbildungsveranstaltern: CAP, Careum Aarau, Air Zermatt, Schule für Notfallmedizin Zürich, Apo-Kurse und (jetzt nicht mehr) dem Tropeninstitut.

Der besuchte BLS-AED-Komplett-Kurs (Generic Provider)
  • ist SRC-anerkannt.
  • darf nicht älter als 2 Jahre sein
  • ist in der Regel ein Ganztageskurs
  • wird durch einen BLS-AED-SRC Instructor (Generic Instructor) geleitet

Die Instruktoren sind oft Rettungssanitäter – was ich ausgesprochen sympathisch finde, da sie viel Erfahrung haben und oft eine “Hands-on”-Einstellung, die es für das Thema definitiv braucht.

Kursinhalt:

  • Die Kursteilnehmenden beherrschen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand die Beurteilung des Patienten (Erwachsene Kinder, Säuglinge).
  • Sie kennen die Rettungs-/Überlebenskette und lösen sie aus.
  • Sie erlernen die Abläufe im Notfall gemäss SRC Normen (Swiss Resuscitation Council).

Lerninhalt: 

  • Richtiges Handeln (erkennen der Symptome, Selbstschutz, Alarmierung, Überlebenskette).
  • Üben der Technik der Herzmassage und der Anwendung eines Defibrillators (BLS/AED).
  • Bearbeiten von lebensbedrohlichen und Notfall-Situationen in der Offizin anhand von exemplarischen Beispielen.
  • Thematisieren der Rolle der ApothekerInnen in einer bedrohlichen Situation und gegenseitiger Erfahrungsaustausch

Faktisch gesehen gab es dann bei dem Kurs auch nicht viel Theorie, dafür mehr Praxis … oder anders gesagt: wir wurden in X Situationen geworfen: Einer war immer der “Patient” der bekam bestimmte Instruktionen, was für ein Problem er/sie hat und einer musste das evaluieren und dann reagieren, während der Rest Passanten waren, die zu Hilfe gerufen werden konnten, manchmal auch Hindernisse darstellten und daneben die Aufgabe hatten zu schauen, ob auch alles gemacht wurde und wie lange das dauerte. Wir konnten an verschiedenen Objekten üben: am lebenden Objekt, an Puppen auch Babypuppen (Bitte lass’ das nie passieren) und konnten Beatmungsmake (in meinen Augen unbrauchbar) und Beatmungstuch (viel praktischer und einfacher zum mitnehmen) ausprobieren.

Das und die klassische Kontrolle, ob man alles richtig macht bei Herz-massage und (gegebenenfalls) Beatmung – und man hat sein Testat. Das war wirklich cool, wenn auch etwas Adrenalin-steigernd.

Wieso ist so etwas Voraussetzung für das Impfen in der Apotheke? Grundsätzlich ist es eine ausgezeichnete Idee, dass die Apotheker praktisch Profis sind für medizinische Notfallsituationen … auch akute. Das habe ich bei uns in der Apotheke und auch ausserhalb diverse Male gesehen, dass es jemandem auf einmal nicht mehr gut ging – und dann muss man kompetent entscheiden können, was man jetzt macht … und den Patienten eventuell bis zum Eintreffen der Sanität am Leben erhalten. Auf der anderen Seite ist der Sicherheitsgedanke dabei, dass wenn einmal etwas vorkommen sollte beim Impfen (was übrigens ein medizinischer Eingriff in die körperliche Integrität des Patienten darstellt) man in der Lage ist, richtig zu reagieren. Auch wenn die Chancen dass etwas passiert wirklich sehr klein sind. – Darüber mehr in einem späteren Artikel.

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