Der zweite Streich von Bettina Plecher (wir erinnern uns: Ihr Erstlingswerk Giftgrün erschien 2013) erfolgt Anfang diesen Jahres mit ihrem neuen Medizin Krimi Isarlauf.
Es ist Herbst in München. Die ganze Stadt ist im Marathonfieber. Ein teilnehmender Psychiater bricht während des Laufes plötzlich zusammen und stirbt. Wie sich herausstellt ist es der Bruder einer guten Freundin von Frieda, unserer sympathischen Stationsärztin in der Eisenbachklinik. Zusammen mit ihrem Mitbewohner, dem kauzigen Toxikologen Quast, ermitteln die beiden (mal wieder) unfreiwillig. Denn ein Herzversagen scheint den beiden eher unwahrscheinlich, war der Läufer doch gut trainiert. Und die Art des Ablebens könnte eher auf eine Vergiftung hinweisen …
Natürlich wird der Fall offiziell rasch zu den Akten gelegt, doch Quast und Frieda lassen nicht locker. Mit nicht ganz legalen Ermittlungsmethoden erhärtet sich schließlich ihr Verdacht. Im Nachlass des Psychiaters tauchen dann zahlreiche Fotos schlafender Frauen auf. Die Fassade des Toten bröckelt immer mehr. Waren hier kriminelle Praktiken im Spiel? Möglicherweise ein Eifersuchtsdrama? Immer mehr deutet daraufhin, dass er auch mit illegalen Substanzen experimentierte.
Die Spirale dreht sich immer weiter, als klar wird, dass die halbe Eisenbachklinik in den Mordfall involviert sein könnte …
Wieder einmal entführt uns Bettina Plecher in die Parallelwelt der Unikliniken. Das Setting ist bayrisch-zünftig-weltoffen (Ach ja, München ist und bleibt einfach das größte Dorf der Welt) und wirkt absolut authentisch. Der Spannungsaufbau erfolgt rasch, es erfolgen immer wieder interessante Wendungen und Enthüllungen. So muss ein Krimi sein. Ach ja, hier noch einen Pluspunkt für den Hund namens Derrick … Um die toxikologische Athmosphäre ein wenig länger genießen zu können würde ich mir für das nächste Buch noch ein paar mehr Seiten wünschen …
rororo
Rowohlt-verlag
22.01.2016
304 Seiten
ISBN 978-3499270673