Beim Mobilfunk werden elektromagnetische Felder zur Informationsübertragung genutzt. Mit der Frage, inwieweit von diesen Strahlen gesundheitliche Gefährdungen ausgehen, haben sich in den letzten Jahren mehrere nationale und internationale Expertenkommissionen beschäftigt. Während die einen meinen, dass nach heutigem Wissensstand die geltenden Grenzwerte einen ausreichenden Schutz vor Gesundheitsrisiken bieten, empfehlen andere Wissenschaftler weitergehende Vorsorgemaßnahmen, um bisher unbewiesene, aber möglicherweise doch vorhandene Gefahren zu minimieren.
In Deutschland und Europa müssen Handys einen sogenannten SAR-Grenzwert gemäß der Norm EN 50360 einhalten. Die Abkürzung SAR steht für Spezifische Absorptionsrate, mit der die Aufnahme von Funkwellen durch den Körper gemessen wird. Der zulässige SAR-Grenzwert für Handys beträgt 2 Watt pro Kilogramm Körpergewebe. Ein aktuelles Verzeichnis der SAR-Werte gebräuchlicher Handys ist im Internet unter http://www.izmf.de (Informationszentrum Mobilfunk) verfügbar und sollte vor der Anschaffung eines Mobiltelefons berücksichtigt werden. Auch wenn alle heute auf dem Markt erhältlich Handys diesen SAR-Wert einhalten und sogar unterschreiten, empfehlen Fachleute im Sinne der Vorsorge eine Minimierung elektromagnetischer Strahlung, so das Bundesamt für Stahlenschutz (BfS): „Das BfS ist der Auffassung, dass es Hinweise in der wissenschaftlichen Literatur über ein Risikopotential gibt, dessen Existenz und Größe bisher nicht qualifiziert werden kann. Diese Situation berücksichtigend setzt sich das BfS in Übereinstimmung mit nationalen und einigen internationalen Strahlenschutzgremien für Expositionsminimierung bei Kindern und Jugendlichen ein. Dies ist umso wichtiger da auch in Zukunft eine Zunahme neuer Technologien im Hochfrequenzbereich zu erwarten ist und sich die Expositionen durch relativ einfache Verhaltensmaßnahmen deutlich verringern lassen. Es wird daher vom BfS wie auch von der Strahlenschutzkommission (SSK) als ein Gebot der vorausschauenden Technologieplanung und gesundheitlichen Vorsorge angesehen, alle Möglichkeiten zur Minimierung der Gesamtexposition zu realisieren.“ (Zitat: http://www.bfs.de)
Bei der Nutzung von Handys sollten folgende Regeln beachtet werden:
- Nur bei guten Empfangsbedingungen telefonieren. Handys regeln je nach den bestehenden Empfangsbedingungen ihre Sendeleistung.
- Das Handy erst nach dem Verbindungsaufbau ans Ohr halten, denn während des Verbindungsaufbaus ist die Strahlungsleistung am höchsten.
- Durch die Verwendung eines Headsets kann die Strahlungsexposition direkt am Kopf deutlich vermindert werden.
- Die gemeinnützige Kinderumwelt GmbH der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. rät Eltern, bei der Nutzung eines Mobiltelefons umso restriktiver zu entscheiden, je jünger das Kind ist. (www.allum.de)
Quellen:
- Bundesamt für Strahlenschutz: Handys für Kinder sind nicht sinnvoll, http://www.bfs.de/
- Gemeinnützige Kinderumwelt GmbH der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V.: Mobilfunk und Kinder, http://www.allum.de
- Deutsches Grünes Kreuz
- Natur-Heilkunde Journal Medizin Praxis Wissenschaft 12/2007
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