Kliniken begrüßen Neuausrichtung des Psych-Entgeltsystems

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) steht der mit den Eckpunkten der Koalition vorgesehenen grundsätzlichen Neuausrichtung der Vergütung der psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhausleistungen positiv gegenüber. „Der ursprünglich vorgesehene Weg zu landeseinheitlichen Preisen für die verschiedenen psychiatrischen Leistungskategorien wird damit nicht weiter verfolgt. Im Mittelpunkt des jetzt vorgesehenen Finanzierungskonzeptes steht der Finanzierungsbedarf des einzelnen Krankenhauses“, sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Nur im budgetorientierten Ansatz könne gewährleistet werden, dass die Vorhaltungen der Kliniken, insbesondere Besonderheiten der regionalen Versorgungsaufträge und die für die Sicherstellung erforderlichen Personalausstattungen, sachgerecht berücksichtigt würden. Damit sei zugleich entschieden worden, dass die Weiterentwicklung der psychiatrischen Entgeltkataloge (die Beschreibung der Leistungen und deren Kalkulation) einer grundsätzlichen Revision zu unterziehen sei. „Dazu gehören aus der Sicht der Krankenhäuser eine deutliche Entbürokratisierung und Vereinfachung des Leistungsverzeichnisses. Die vorgesehenen Neuregelungen zur besseren Berücksichtigung der medizinischen Kosten und des Personalbedarfs im Kalkulationsverfahren müssen allerdings um entsprechende Finanzierungsregelungen für die konkreten Budgetverhandlungen vor Ort ergänzt werden. Was kalkuliert wird, muss am Ende auch über die Budgets finanziert werden“, machte Baum deutlich. Die Krankenhäuser seien grundsätzlich bereit, sich der mit dem Entgeltsystem geforderten Transparenz über Leistungen und Kosten zu stellen. Der nunmehr vorgesehene Krankenhausvergleich dürfe allerdings nicht dazu führen, dass die Krankenhäuser in einer Abwärtsspirale an die am härtesten durchrationalisierten Kostenstrukturen angepasst würden. Vielmehr müsse der Krankenhausvergleich gewährleisten, dass die Besonderheiten der einzelnen Krankenhäuser auch berücksichtigt werden. Die Erweiterung des Leistungsspektrums der Krankenhäuser in den häuslichen Bereich der Patienten (Home-Treatment) sei ein ebenfalls zu begrüßender Ansatz. Damit würden Betreuungs- und Versorgungssprünge im bisherigen System überwunden. „Die mit der Neuausrichtung erforderlichen Anpassungen im Entgeltkatalog erfordern Vorbereitungs- und Umstellungszeiten, die mit dem von der Koalition vorgesehenen Start des Systems ab 1. Januar 2017 zu knapp bemessen sind. Hier brauchen die Krankenhäuser mehr Zeit“, erklärte der DKG-Hauptgeschäftsführer. Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.  

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Zahl der Masern-Schutzimpfungen steigt

In Sachen Masern-Schutzimpfungen deutet sich in der Bevölkerung ein Umdenken an. Nach aktuellen Analysen der BARMER GEK haben sich im Jahr 2015 deutlich mehr Versicherte gegen die hochansteckende Infektionskrankheit impfen lassen. Dies gilt sowohl für die Erstimmunisierung von Kindern als auch für erwachsene Versicherte, die ihren Impfschutz auffrischen ließen. So haben sich im ersten Halbjahr 2015 doppelt so viele Erwachsene im Alter zwischen 25 und 45 gegen Masern nachimpfen lassen wie in vergleichbaren Zeiträumen zuvor. Nach Analysen der BARMER GEK haben sich allein in dieser Altersgruppe im gesamten Jahr 2015 schätzungsweise 180.000 gesetzlich Versicherte in Deutschland impfen lassen. Im Jahr zuvor waren es lediglich rund 80.000. „Ein Grund für die erhöhte Zahl an Masern-Schutzimpfungen gerade bei den Erwachsenen könnte die gestiegene Aufmerksamkeit für das Thema in der Öffentlichkeit sein“, vermutet Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der BARMER GEK. Aus Sicht der Medizinerin ist es höchste Zeit für ein solches Umdenken. Erst vor wenigen Tagen hatte das Robert Koch-Institut darauf hingewiesen, dass es im Jahr 2015 so viele Masernfälle wie selten in Deutschland gegeben hatte. Auch die Impfraten seien zu gering, vor allem bei den Einjährigen und im Osten Deutschlands. Die BARMER GEK rät Erwachsenen angesichts massiv steigender Zahlen von Masernfällen, regelmäßig ihren Impfstatus zu überprüfen. Bei unklarem oder unzureichendem Impfstatus sollte schnellstens eine Auffrischungsimpfung nachgeholt werden. Pressemitteilung der BARMER GEK

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Wie der Pharma-Vertrieb die Benchmarking-basierte Optimierung des internistischen Praxismanagements fördern kann

Welche Bedeutung haben Praxisberatungen für niedergelassene Ärzte? Haus- und Fachärzte beschäftigen sich zunehmend mit der Optimierung ihrer Praxisführung. Die Gründe hierfür sind vielfältig: deutlich veränderte Patientenanforderungen, die aufkommende Digitalisierung, zunehmende Administration, aber auch härterer Wettbewerb und Kostensteigerungen sind Anlässe hierfür. Hinzu kommt: immer mehr Praxisinhaber – und natürlich auch ihre Mitarbeiterinnen – würden gerne den […]

Wissenschaft vs. Lückenfüller-Gott. Zum God of the Gaps-Rapvideo von Baba Brinkman

Immer wieder werde ich – sowohl von Religiösen wie Nichtreligiösen – gefragt, ob “Gläubige” eigentlich “Angst vor der Wissenschaft” haben müssten. Darauf antworte ich dann stets: Es kommt darauf an. Wer nicht zwischen den Formen und Funktionen von religiösen Mythen einerseits und wissenschaftlichen Theorien andererseits unterscheidet, für den sieht es nach einem Nullsummenspiel aus: Was eine Seite gewinnt, verliert die Andere. Gott schrumpft dann zu einem “Lückenfüller”, der sich nur noch in immer kleineren Nischen “verstecken” kann (ein Fehler des sog. “erkenntnistheoretischen Monismus”). Wer jedoch einsieht, dass wissenschaftliche Theorien haltbare Erklärungen und neue Technologien eröffnen, religiöse Mythen aber Sinn und Gemeinschaften – der kann beides als Win-Win-Spiel begrüßen, vertiefen, sogar als notwendig erkennen.

Wissenschaftskommunikation unter sozialmedialen Bedingungen (Teil 4)

Vor Beginn meines Gastblogger-Auftritts hatte ich mir vorgenommen, vier Beiträge zu “Wissenschaftskommunikation unter sozialmedialen Bedingungen” beizusteuern; drei davon sollten sich direkt aus der Expertise speisen, während ich das Thema des vierten Eintrag noch offen gelassen hatte und sehen wollte, wie sich die Diskussion so entwickelt. Was soll ich sagen: Dieser Plan ist voll aufgegangen! Zum Abschluss will ich heute noch einige Bemerkungen zum Thema “Kuratieren” machen, das in den vergangenen Tagen immer wieder zur Sprache kam:

4. Bundeskongress Gender-Gesundheit: Lungenkrebs ist keine Männersache

Seit 2013 findet in Berlin einmal im Jahr der Bundeskongress Gender-Gesundheit statt. Am 12. und 13. Mai 2016 stehen wieder geschlechtsspezifische Aspekte im Mittelpunkt gesundheitspolitischer und medizinischer Diskussionen. Über diese und andere Fragen zu Potenzialen und Herausforderungen einer geschlechtsspezifischen Gesundheitsversorgung diskutieren Vertreterinnen und Vertreter der Ärzteschaft, der Pflege und Gesundheitsberufe, aus Wissenschaft und Gesundheitspolitik. Mit Mario Czaja – Senator für Gesundheit und Soziales hat zum ersten Mal ein Mann die Schirmherrschaft für den Bundeskongress Gender-Gesundheit übernommen.

Leitkultur 2

Es geht auch ganz ohne Leitkultur. Nicht nur das liberale Modell, das nur Individuen kennt, nicht aber Kulturen oder Kultur doch zur Privatsache erklärt, zielt in diese Richtung. In einem Territorium können auch nach manchen Varianten des konservativen Denkens mehrere Kulturen nebeneinander leben, von denen keine die andere leitet, nach innen aber ein tyrannisches Regime führt. Und so war es ja auch die meiste Zeit hindurch. Vielleicht kommt es wieder so. Wenn man wissen will, wie es kommen wird, fragtweiter

Die Gesundheitspolitiker der großen Koalition korrigieren den Kurs des PEPP-Systems

Gestern gab es ein Treffen der Gesundheitspolitiker der großen Koalition, die über den weiteren Weg des PEPP-Systems entschieden haben. Das Ergebnis des Treffens ist dieses sehr lesenswerte Eckpunktepapier. Das PEPP-System ist ein System fest definierter Tagesentgelte, die je nach Diagnose, Behandlungsintensität, Behandlungsdauer und einigen weiteren Rahmenbedingungen eine bundeseinheitliche Vergütung für die jeweiligen Behandlungsfälle festlegt. Dieses […]