Wacholder ist eine Konifere aus der Familie Zypressengewächse. Als Gewürz sind Wacholderbeeren bekannt. Unerkannt ist oft, dass die gesamte Konifere auch ein Heilmittel ist, das auf natürliche gegen Erkältung wirkt und ebenfalls in der Lage ist, Bakterien zu vernichten. Nicht nur Wacholderbeeren haben natürliche Heilkräfte, auch das Holz, die Nadeln, die Triebspitzen und die Wurzeln dienen als Heilmittel.
Der gemeine Wacholder enthält neben ätherischen Ölen auch Kampfer, Gerbstoffe und Gerbsäure sowie Juniperin, einen Bitterstoff. Daneben beinhaltet er Flavone, Pentosan, Betulin, Phosphor, Harz, Linolsäure, Menthol, Mangan, Zink und viele weitere Stoffe. Als Heilpflanze wirkt er schweißtreibend, schleimlösend und antibakteriell. Daneben fördert er die Durchblutung, reinigt das Blut und wirkt blutbildend. Auch lindert er Schmerzen und ist harntreibend.
Anwendung innerlich
Wacholder, auch als Gewürz verwendet, unterstützt die Verdauung. Wer die Beeren kaut, baut sich einen Schutz vor Infektionen auf, regt seine Verdauung an und hilft bei Sodbrennen. Daneben sorgen die Beeren für ein frisches Mundgefühl.
Bei Erkältungen zerdrückt man Wacholderbeeren und gießt diese mit kochendem Wasser auf. Die Mixtur muss eine Nacht durchziehen, danach wird sie kurz aufgekocht und durch ein Sieb gestrichen und nochmals aufgekocht. Mit Honig verfeinert nimmt man täglich vier Teelöffel ein. Die Mixtur hilft bei Erkältungen, hauptsächlich bei Husten und Schnupfen. Daneben ist sie ebenfalls hilfreich bei Blasenbeschwerden und Verdauungsstörungen. Sie soll auch bei Bronchitis helfen.
Als Tee ist Wacholder ebenfalls bei Blasenbeschwerden einsetzbar. Die Beeren wirkend entgiftend, was einen Einsatz bei Migräne und nervösen Herzbeschwerden sowie bei Konzentrationsstörungen sinnvoll macht.
Anwendung äußerlich
Auch für die äußerliche Anwendung eignet sich Wacholder ausgezeichnet. Als Dampfbad fördert die Heilpflanze das Abhusten, vermindert die Bildung von Schleim und bekämpft Bakterien. Dazu kommen einige Tropfen von Wacholder-Öl in heißes Wasser. Die ätherische Wirkung hilft bei der Bekämpfung von Bronchitis und einer infektiösen Lungenentzündung.
Eine Tinktur aus Wacholder sowie die im Wacholder enthaltenen ätherischen Öle eignen sich zum Einreiben. Dies ist hilfreich bei Problemen mit dem Bewegungsapparat wie Rheuma, Hexenschuss, Ischias oder Gicht. Hierfür nutzt man entweder Salben, Umschläge oder Bäder, die direkt an der schmerzenden Stelle wirken.
Die Durchblutung fördern die Nadeln oder Triebspitzen von Wacholder. Dazu kocht man diese ab und badet die Füße darin. Aus dem Wacholderholz gewonnen wird Kade-Öl, das bei Hautproblemen wirkt.
Wacholder selbst sammeln
Wacholder steht unter Naturschutz, ist jedoch überall anzutreffen. Die Konifere liebt einen trockenen, sandigen Ort. Wer einen Garten hat, kann Wacholder dort wachsen lassen und Beeren, Triebspitzen oder Nadeln sammeln; bei wild wachsendem Wacholder steht dies unter Strafe.