Vor Beginn meines Gastblogger-Auftritts hatte ich mir vorgenommen, vier Beiträge zu “Wissenschaftskommunikation unter sozialmedialen Bedingungen” beizusteuern; drei davon sollten sich direkt aus der Expertise speisen, während ich das Thema des vierten Eintrag noch offen gelassen hatte und sehen wollte, wie sich die Diskussion so entwickelt. Was soll ich sagen: Dieser Plan ist voll aufgegangen! Zum Abschluss will ich heute noch einige Bemerkungen zum Thema “Kuratieren” machen, das in den vergangenen Tagen immer wieder zur Sprache kam:
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Die weltbesten Blogartikel
Also, nachdem zwei andere Blogger schon mit gutem Beispiel vorangegangen sind, schließe ich mich mal an und stelle hier die anderen Kandidaten im Wettbewerb um den weltbesten Blogartikel vor, die es bis ins Finale geschafft haben:
Hier also die entgültige Finalistenliste
Pharmama: Deutliche Worte
Felix: Medien – Ausgewählte Berichterstattung
Mik-Ina: Hauskrankenpflege
Medizynicus: darf man sich in eine Patientin verlieben?
Lebens-Stil-Blog: Mamajuana […]
Mysteriöse Gewichtsverschiebung
Und da war ich der Dienstarzt, was einem ab und zu eben so passiert als Arzt. Gerade bereitete ich Blutkonserven für einen Patienten vor, als eine missmutige Krankenschwester anrief: „Ja, ein Patient hat ein Kilo abgenommen.“
Hier sagte ich länger nichts und die Krankenschwester auch nicht.
„Öh“, sagte ich nach einer Weile, „und jetzt äh, das sollte der Patient nicht? Also warum ist er denn hier?“
Die Schwester machte in genervtes Geräusch und schien nun von einer Akte abzulesen: „Wegen eines Harnwegsinfektes und Exikkose.“
„Öh, ok. Ich bin da noch etwas verwirrt. Warum wiegt ihr denn den Patienten?“
„Das weiß ich doch nicht!“ rief die Schwester empört.
„Das weiß ich doch nicht!“ rief die Schwester empört.
Eigentlich wollte ich endlich die Blutkonserven anhängen, aber dies schien sich alles zu einem größeren Problem zu entwickeln.
„Ja“, sagte ich also, „normalerweise lassen wir die Patienten nur wiegen, wenn sie z. Bsp durch eine Herzinsuffizienz Wasser eingelagert haben und eine entwässernde Therapie erhalten. Dann wäre ein Kilo Wasserverlust an einem Tag etwas viel. Aber sie sagen der Patient wäre ausgetrocknet gekommen?!“
„Man hat mir gesagt, die internistischen Ärzte wollte angerufen werden, wenn die Patienten so schnell Gewicht verlieren!!“ schrie die Schwester aufgeregt ins Telefon.
Ich erklärte resigniert ich würde nachher vorbeikommen und mich des Problems annehmen.
Auf Station stellte ich fest, dass der Patient an irgendeiner Stelle zu viel Infusion bekommen hatte und aufgrund o.g. Herzinsuffizienz-Problem nun entwässernd behandelt wurde. Ich passte also die Dosis der Medikamente an und lobte die Schwester für den Anruf, woraufhin diese erneut rief: „Woher sollte ich denn wissen was der Patient hat?!“ Ich versuchte dann irgendwie freundlich anzubringen, es gäbe doch auch die schwesterliche Schichtübergabe und dann floh ich unter dem Todesblick der wütenden Pflegekraft aus dem Zimmer, denn die Dienst-to-do-Liste war noch lang und eine böser Schwesternstreit hätte hier wohl auch nicht geholfen. Wie es aussah ging sie davon aus, der Superdienstarzt habe die Probleme aller im Klinikum anwesenden Patienten einfach auswendig im Kopf.
Bobo beim Kinderarzt
Findet sich in der ARD-Mediathek: Ich glaube, die “Sendung mit dem Elefanten” war bei uns in der Praxis zu Gast, wenn ich mir das Mobiliar ansehe. Na klar: Soviel Muße muss sein beim Untersuchen. Macht dann allen Spaß.Einsortiert unter:sonstsachen