Vor vielen, vielen Jahren begann ich mit dem Wissenschaftsbloggen und nahm schließlich eine Einladung auf scilogs.de an. Meine Vision war – und ist – einen neuen Ort des Online-Dialoges über Religionswissenschaft und insbesondere die Evolutionsforschung zu Religiosität und Religionen zu schaffen und zu erproben. Inzwischen stehen auf Natur des Glaubens über 550 Beiträge und über 21.150 Kommentare online! Doch neben überaus vielen positiven Erfahrungen gab und gibt es natürlich auch immer wieder Negatives. So ziehen erfolgreiche Blogs aller Art leider auch Trolle, Cranks und Hater an, die ich schließlich über eine strikte (und zeitaufwändige!) Moderation in den Griff bekommen musste. Seitdem ich Beleidigungen und Belästigungen – ggf. nach Verwarnung – konsequent unterbinde, nehme ich eine deutliche Verbesserung des Kommentarniveaus wahr. Darüber hinaus habe ich mich jedoch in letzter Zeit öfter gefragt, ob auch “Natur des Glaubens” unter “sozialem Sisyphos” (nach Friedemann Karig) leidet: Also dem Umstand, dass viele Netznutzer nur ihre jeweiligen (Vor-)Urteile abladen, ohne sich überhaupt ernsthaft mit den angebotenen Inhalten zu beschäftigen. Dann hätte das sachliche Argumentieren das gleiche Problem wie der mythische Sisyphos, der als Strafe für seinen Hochmut den Stein immer wieder auf den Berg wuchten muss – von wo er ewig wieder hinabkugelt. Dann könnten wir es als freie Menschen auch einfach lassen. Karig schreibt dazu: Von den tapferen Social-Rittern kann man viel darüber lernen, wie wir Menschen Medien und Informationen konsumieren. Dass wir offline wie online auswählen, was ohnehin unserem Weltbild entspricht, wusste man schon. Doch für die sozialen Medien wird dieser berühmte „Confirmation Bias“… weiter
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Helden meiner Jugend
Sieht zwar so aus, als hätte ich die Anregung für diesen Post bei Assistenzarzt entwendet, tatsächlich müssen wir aber fast zeitgleich diese Idee gehabt haben. Letztlich schon ein Problem, wenn man seine RSS-Reader nicht regelmäßig aktualisiert und dann sowas verpaßt.
In einer halbwegs ruhigen Minute konnte ich nämlich vor ein paar Tagen die Zeit nutzen, über die diversen Arztserien zu sinnieren, die mich in meiner Jugend begleitet und inspiriert haben und meine Favoriten einzuordnen. Die da wären in (halbwegs) chronologischer Ordnung:
Chefarzt Dr. Westphall (S. Elsewhere):
Fand ich früher wirklich klasse, habe fast alle Folgen gesehen, Denzel Washington war da mein Held u. a. Könnte man sich heute wahrscheinlich kaum noch angucken (ähnlich ging’s mir beim A-Team und Knight Rider, geht ja gar nicht!).
Für Trapprr John bin ich glaube ich zu jung, hat mir nie gefallen. War das nicht die Serie, wo der eine Arzt auf dem Parkplatz im Wohnmobil wohnte?
Schwarzwaldklinik:
Wenig Einfluss, mochte nur den Hund (wirklich) und die Oberschwester hat mir Angst gemacht, ganz bestimmt nicht der Grund, warum ich Arzt geworden bin.
Habe auch sonst keine deutschen Arztserien geguckt, In aller Freundschaft zwar mal versucht, aber bald wieder aufgegeben, geht gar nicht, soviele Intrigen, dafür bin ich zu sehr Gutmensch. Geht gar nicht trifft auch auf Hallo Onkel Doc zu.
Chicago Hope:
Lange Zeit meine absolute Lieblingsarztserie (wenn ich den OP schon nicht in natura sehe, dann in der Serie, die es angeblich “zu” realistisch darstellte). Mein Favorit war immer Dr. Shutt, wollte deshalb ja wirklich und ernsthaft Neurochirurg werden, ist (zum Glück/leider) nichts draus geworden. Dr. Geiger war mir immer viel zu verrückt, dafür mochte ich noch Dr. McNeil, Dr. Grad, Billy und diese toughe Neurochirurgin Lisa.
Wie die übrigen US-Serien natürlich sooft als möglich im Original zu sehen.
Emergency Room:
Muss irgendwann Chicao Hope abgelöst haben, oder zumindest nahe drangekommen zu sein. Mag aber weder Dr. Ross (zu gestriegelt) oder Dr. Greene (einfach so), dafür natürlich umso mehr Carter, wie der als armer kleiner Assistent geschunden wurde, haben wir ja auch erleben müssen, meine Sympathien waren also sehr aufrichtig ;-), weitere Favoriten: Dr. Neela (auch noch gutaussehend), Dr. Abby (dito), Dr. Luca Kovac natürlich auch, die, die erstochen wurde, deren Namen ich peinlicherweise vergessen habe, Dr. Romano nur, weil ich mir dadurch das Romano-Ward- bzw. Long-QT-Syndrom merken konnte, weiterhin Dr. Lewis und den armen Dr. Gates.
Schon schade, daß die Serie jetzt zu Ende geht, denn sie hat mich wirklich geprägt und mir in vielen medizinischen Fragen geholfen, allein die englische Nomenklatur war für meine Auslandseinsätze Gold wert, dazu die vielen gut erklärten Krankheitsbilder.
Scrubs:
Fand und finde ich weiterhin übertrieben und überspitzt. Da ich Scrubs ja nun lebe, gucke ich es nicht mehr. Wenn ich einen Favoriten nennen müsste, wäre das wohl JD.
Grey’s Anatomy:
Also, das Wortspiel gefiel mir von Anfang an, die Serie weniger, hatte viel mehr erhofft, aber der Vorspann läßt ja schon tief blicken. Auch wenn die Medizin nicht eine komplette Randerscheinung ist, so liegt der Hauptfocus doch auf zwischenmenschlichen Beziehungen. Naja, gucke es trotzdem noch. Mag aber nur George und Dr. Bailey ertragen.
House:
Am Anfang gut, mittlerweile mit immer abstruseren Fällen, außerdem nervt mich, daß ALLE seines Teams (ob alt, ob neu) ALLES können, Hirnops, Herzkatheter, eben ALLES. Tja, dagegen stinke ich maximal ab. Seit dem neuen Team fehlt der Drive und die Dynamik, und da es sich eh kaum noch auf meine Jugend bezieht (dito Grey’s Anatomy), läuft es eher außer Konkurrenz.
Außer Konkurrenz läuft auch MacGyver, kein Arzt, aber ein genialer “Handwerker”, hat mich total beeindruckt, und er ist auch heute noch mein Held. Und ich bin stolz, als einer der wenigen wohl auf Anhieb seinen Vornamen zu kennen, naja, zumindest einen der benutzten. Und ich stehe voll auf MacGyverisms im OP.
Noch einmal außer Konkurrenz, da Tierarzt: Danger Bay (lief m. E. gar nicht im deutschen Fernsehen, oder?), danach wollte ich unbedingt Tierarzt, Meeresbiologe und Kanadier werden. Und was ist geworden? Gar nix, dreimal daneben.
Doc Blog
Ausgewogene Wissenschaftssendungen oder “von Männern für Männer”?
In diesem Artikel im Telegraph lässt Sue Nelson die wichtigsten britischen Wissenschaftssendungen Revue passieren, und kommt zu dem Schluss, dass sie (ungewollt) das Bild “von Männern, für Männer” transportieren, nicht zuletzt, weil dort immer die gleichen (männlichen) Moderatoren auftauchen. Das fand ich interessant, weil ich beim Nachdenken über die Gleichbehandlung und Chancengleichheit in der Wissenschaft zwar durchaus die Frage nach weiblichen Vorbildern in der Wissenschaft auf dem Schirm hatte; dass die Präsentation von populärer Wissenschaft da ähnlich wirkungsvolle Signale aussendet… weiter
Pimmeleien
Beschneidung:// Die, die von Religionsfreiheit schwadronieren, meinen wohl eher Religionsprivilegien. Und die, denen angeblich das Wohl des Kindes so wichtig ist, scheinen völlig das Gefühl für die Verhältnismässigkeit verloren zu haben. Man wartet auf das Moratorium gegen die operative Korrektur abstehender Ohren.