Hach, Erinnerungen: Vor recht genau 13 Jahren reichte ich meine Magisterarbeit über die Identitätsbildung neuer Muslime bei der Universität Tübingen ein. Schon damals faszinierte mich die Wirkung des Internets auf das auch religionsbezogene Selbstverständnis von Menschen und so hatte ich für die Arbeit per eMail “30 Online-Interviews” erhoben – was damals noch ziemlich “innovativ” war. Hätte ich heute noch einmal die Chance, zu Religion & (neuen) Medien zu forschen, so würde ich auf das Phänomen des Yezidentums hinweisen, denn hier vollzieht sich derzeit etwas religionsgeschichtlich Einzigartiges! 1. Das Yezidentum verstand sich traditionell als mündlich tradierte Religion, dessen Lehren über religiöse Kasten (Scheichs und Pirs) an die Basis (Muriden) weitergegeben wurde. Doch binnen weniger Jahrzehnte gewinnt die Schriftlichkeit enorm an Bedeutung: Dabei lernen Yezidinnen und Yeziden als Schriftsprachen meist gar nicht ihre Muttersprache Kurmandschi, sondern Arabisch (Irak & Syrien), Türkisch (Türkei) und in den Einwanderungsländern schließlich Englisch, Französisch, Georgisch oder – besonders häufig – Deutsch. Das erste akademisch-theologische Institut für das Yezidentum wurde gerade in Georgien eröffnet.
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ich komme in das zimmer, und ´s bobele sitzt auf der untersuchungsliege, etwas bedröppelt, schmollend, die mutter mit verschränkten armen auf dem stuhl daneben. ich kenne den jungen – irgendwie knapp sechs jahre alt – als echt lustigen kerl.
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bobele: schmoll
ich: “he, was´n los, bist doch sonst so lustig.”
mutter: “ich hab´ […]
Nein, Kollege, so nicht!
Kinderdoc freut sich darüber, dass unser Gesundheitsminister keine Hausärzte mag. Die klammheimliche Freude sei ihm gegönnt… aber sie ist dumm und kurzsichtig. Aber zunächstmal zum Thema: In ländlichen Gegenden ist der nächste Kinderarzt oft weit entfernt – warum soll man den Eltern unnötigerweise weite Wege zumuten? Nicht alle Kinderärzte machen Hausbesuche – dafür sind wir […]
alles verblasst
was interessieren mich pickelchen am popo oder eine rotznase, die man suchen muss und dass ein fünfjähriger noch kein schönes bild malen kann? alles verblasst.
wozu impfungen durchführen, wozu dieses blog schreiben, wozu sich über kinderarzthonorare aufregen? alles verblasst.
was stören mich die staubmäuse unter den wickeltischen, das schlechte wetter oder die eigene befindlichkeit? alles verblasst.
nur zum telefon greifen, die eigene familie anrufen. interessant finden, wie sehr man bei bestimmten nachrichten die stimme und die rücksicherung der eigenen liebsten braucht. alles andere verblasst.
wird taub und dumpf. angesichts nachrichten wie dieser: