Unsere zweite These lautet: Medienangebote selbstvermittelter institutioneller Wissenschaftskommunikation stellen kein funktionales Äquivalent zum Wissenschaftsjournalismus dar. Dies gilt sowohl für die Reichweiten als auch für die nutzerseitig zugeschriebene Glaubwürdigkeit. Eine substitutive Nutzung findet in der Regel nicht statt, die kommunikative Effektivität bleibt daher begrenzt. Universitäten und andere Forschungseinrichtungen haben in den letzten Jahren ihre Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut und verstärkt versucht, direkt die Bürger zu erreichen, also ohne den vermeintlichen “Umweg” des Journalismus. Auch wenn natürlich eigene Print-Publikationen und Webpräsenzen heutzutage zur professionellen… weiter
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eHealth – Terminkalender
Das Ärzteblatt beschäftigte sich in einer der jüngsten Ausgaben mit dem immer knapper werdenden Zeitrahmen für die eHealth Projekte. Das neue eHealth Gesetz macht dabei enge Vorgaben. Es befindet sich im Moment in parlamentarischer Beratung und wird wohl Anfang 2016 in Kraft treten. Die Online-Erprobung der Telematik Infrastuktur ist – mal wieder muß man sagen […]
Wahnsinnswoche 2024:01
In dieser Woche 112 Patientenkontakte und 3 Terminausfälle.
Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen.
Nur wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – im Laufe des Jyahres werde ich diesen Service aber allmählich einschränken.
Ich verzichte wegen Datenschutzbedenken und nicht ausgereifter Technik auf Anschluss an die Telematik und leiste dafür Strafzahlungen. Das heißt: ich stelle keine E-Rezepte und keine E-AU aus und ich fülle auch keine E-Patientenakten. Trotzdem steigen die Kosten für meine Software: 5,9% Preiserhöhung zum 1.4.2044.
Und damit einen guten Start ins neue Jahr!
Aus unserer Sicht steht bei der derzeitigen Digitalisierung des Gesundheitswesens – auch wenn nicht zuletzt Lauterbach dies unentwegt behauptet – nicht der Mensch im Fokus. Stattdessen soll vor allem der Gesundheitsstandort Deutschland und der europäische Binnenmarkt profitieren.
7 Thesen zur aktuellen digitalen Gesundheitspolitik. netzpolitik.org 29.12.2023
Ein Kunde hat mehr als eine Stunde lang bei uns gewartet, bis das System wieder lief.
E-Rezept-Pflicht in Kassel startet holprig – Kunde irritiert: „Was ist hier los?“ HNA 3.1.2024
Kein Rezept gegen Technikpannen: Probleme überschatten E-Rezept-Pflicht. heise.de 3.1.2024
Aktuell ist kein Zugriff auf das E-Rezept über die E-Rezept-App mit Anmeldung über die Versicherten-Apps für Versicherte der BKK, IKK und DAK möglich.
Gematik 3.1.2024
Krankenhausminister Lauterbach so: “Die ganze Zeit hört eine Spracherkennungssoftware zu und überträgt die Stichpunkte, die wichtig sind, in die elektronische Patientenakte.”
Halbzeit für den Minister der Herzen. fr 29.12.2023
Soulfood: NEU! – Hallogallo (Stephen Morris and Gabe Gurnsey Remix)
Wahnsinnswoche 2017:14
In dieser Woche 122 Patientenkontakte und 9 Terminausfälle.
Mediziner erforschen an der Leipziger Uniklinik, wie Internet und Smartphones Depressiven helfen können.
Telematikinfrastruktur: nach den gesetzlichen Vorgaben sind die Krankenkassen verpflichtet, die Kosten für die Erstausstattung der Praxen und den laufenden Betrieb in voller Höhe zu übernehmen. Sie weigern sich aber, sodass (schon wieder) ein Schiedsverfahren eröffnet werden musste. Nach wie vor wird aber damit gedroht, Ärzten spätestens ab Mitte 2018 das Honorar zu kürzen, wenn sie telematisch-infrastrukturell nicht mitmachen.
Übrigens: Das Gesetz (pdf) schreibt den Beginn des sogenannten “Online Rollout” der Telematikinfrastruktur ab dem 1. Juli 2016 vor…
Da wir gerade beim Thema sind: Zwei Klagen gegen das eGK/TI-System zeigen Teilerfolge vor den Sozial- und Landessozialgerichten. Einem der Kläger wurden Ersatznachweise bis zum Zeitpunkt der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zugesprochen.
Kampagnen zur Entstigmatisierung sollten die Bevölkerung realistisch über das geringe Gefahrenpotenzial von Menschen mit psychischen Erkrankungen aufklären.
Zwangsbehandlungen sind immer eine erhebliche Belastung für Patienten, Ärzte und Pflegepersonal. Vorher sollen immer “zumutbare” Behandlungsangebote gemacht werden – es ist aber unklar, was zumutbar erscheint, und wie oft solche Angebote gemacht werden müssen.
Der Versuch, die Patienten zur Einnahme von Medikamente zu bewegen (Überzeugungsversuch), wird mit großem Abstand als wenig hilfreich erlebt. Auf der Negativskala folgen: Sedierung anbieten und Grenzen setzen. Als besonders hilfreich werden erlebt: Bewegungsmöglichkeiten anbieten, auf Erleben und Ängste eingehen, Bedürfnisse berücksichtigen.
In erster Linie sind strukturelle Umstände (unruhige Atmosphäre, mangelnde Zeit der Ärzte und Pflegekräfte) für das Scheitern milderer Maßnahmen verantwortlich (die am seltensten erfahrenen Maßnahmen waren: Zeit lassen, Gespräch mit Betroffenenfürsprecher und 1:1-Betreuung).
Interessanterweise schätzen die befragten Patienten den Einfluss ihres eigenen Verhaltens erst dann höher ein, wenn sie mehr mildere Maßnahmen erlebt hatten. Ansonsten fanden sie ihren eigenen Zustand weniger relevant, während Psychiater insbesondere aggressives, agitiertes und wahnhaft-paranoides Verhalten als Hauptursache für das Scheitern milderer Maßnahmen verantwortlich machen.
Apropos Überzeugungsversuch: damit habe ich es natürlich auch in der Praxis täglich zu tun. Allerdings fast ausschließlich ohne Zwang. Mit gefühlt 99% der Leute, die hierher kommen, komme ich zu einer partizipativen Entscheidungsfindung (neudeutsch: Shared Decision (pdf)). Probleme gibt’s immer wieder bei wahnhaftem Erleben, weil meine Behandlungsvorschläge in der Regel nicht mit dem Selbstverständnis der Betreffenden vereinbar sind. In manchen Fällen muss ich dann sehr direktiv werden, was gelegentlich auch zu Unterbringungen führen kann. Meistens lässt sich aber ein Kompromiss aushandeln. Wenn sich denn die Zeit dafür findet (dieses Strukturproblem habe ich in der Praxis nämlich auch).