Perspektiven von e/mHealth-Lösungen im Alltag von Arztpraxen: Eine Exploration bei niedergelassenen Ärzten, Medizinischen Fachangestellten und Patienten

Digitalisierung in Arztpraxen: Theorie und Praxis
Auch wenn die Berichterstattung und die Nutzerzahlen der digitalen Medien anderes suggerieren: bislang ist nur der kleinere Teil der Bevölkerung Internet-affin und in diesem Bereich umfassend aktiv. Gleiches trifft analog auf den Gesundheitsbereich zu: die Berichterstattung über die Möglichkeiten und den Nutzen der Digitalisierung ist fast überschäumend, doch die Realität der Einsatzbereitschaft ist durch eine ganz andere Situation geprägt. Im Rahmen des Valetudo Praxismanagement-Monitorings werden in einem separaten Analyse-Modul auch die e/mHealth-Ausrichtungen und -Pläne der analysierten Arztpraxen erfasst. Eine einleitende Statusabfrage klärt den gegenwärtigen Digitalisierungs-Grad der Betriebe. Die hierbei in mehreren hundert Untersuchungen ermittelten Resultate verifizieren die Lücke, die derzeit zwischen den technischen Möglichkeiten und den entsprechenden Voraussetzungen in Arztpraxen existieren:
– weniger als 40% der Mediziner geben an, dass ihr Praxis-PC-System technisch auf dem neuesten Stand ist,
– nur in knapp einem Drittel der Praxen ist jeder Arbeitsplatz mit einem eigenen PC-Anschluss ausgestattet,
– in Vernetzung der meisten in der Praxis eingesetzten Geräte ist in nur 10% der Fälle zu verzeichnen.
Exploration zum Thema
Aber was muss in Arztpraxen entwickelt und verändert werden, um die Vorteile, die e/mHealth für die Patientenversorgung und die Praxisarbeit bieten, nutzen zu können? Eine aktuell begonnene Delphi-Exploration bei Ärzten, Medizinischen Fachangestellten und Patienten geht dieser Frage nach und untersucht u. a.,
– wie weit die genannten Personenkreise grundsätzlich mit der Materie vertraut sind,
– wie die verwendeten Fachbegriffe der digitalen Gesundheitswelt aus den jeweiligen Perspektiven definiert werden,
– wie ausgeprägt das Verständnis für die Möglichkeiten und Vorteile ist und
– welche Erwartungen / Vorstellungen im Hinblick auf eine digitalisierte medizinische Versorgung existieren.
Die Resultate sollen Anhaltspunkte liefern, wo e/mHealth-Lösungen hinsichtlich des Wissens, der Einstellungen und der sprachlichen Deskription ansetzen müssen, um sich adäquat zu positionieren.

© Klaus-Dieter Thill / IFABS

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