“Sprachentwicklung fördern: Häufig vorlesen und High-Tech-Spielzeug reduzieren
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Vorlesen fördert die Sprachentwicklung, während High-Tech-Spielzeug sie möglicherweise verlangsamen kann. Denn einer Studie der Northern Arizona Universität zufolge nimmt technisches Spielzeug zwar die Aufmerksamkeit eines Kindes gefangen, kann aber nicht die Qualität einer Wechselwirkung zwischen Eltern und Kind herstellen. Die verbale Entwicklung eines Kindes hängt vom Austausch mit Erwachsenen und Gleichaltrigen ab.
„‘Interaktives Vorlesen‘, d.h. auf Äußerungen des Kindes zu reagieren, Fragen zu stellen, Erklärungen anzubieten, Beispiele zu geben, über das Gehörte bzw. die Bilder zu sprechen, stimuliert schon sehr früh die sprachliche und geistige Entwicklung des Kindes“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) bei http://www.kinderaerzte-im-netz.de. Schon Einjährige reagieren während des Lesens mehr mit sprachähnlichen Lauten, und Mütter geben ihren Kindern dabei auch häufiger Rückmeldungen als bei anderen Spielen.
Tablets dagegen isolieren Kinder, so dass sie nicht lernen können, ihre Emotionen zu regulieren und mit anderen Kindern zu spielen. Alles, was das Kind perfektioniert, ist der Umgang mit einem Tablet sowie die Bedienung eines Touchscreens. Inhalte werden dadurch kaum vermittelt. „Durch Vorlesen können Eltern neben der Sprachkompetenz auch Einfühlungsvermögen, Fantasie, abstraktes Denken und Gedächtnis anregen“, so Dr. Fegeler. Haben Eltern keine Freude am Vorlesen, so können sie bei anderen Tätigkeiten, wie z.B. Puzzle-Spielen, die Sprachentwicklung ihrer Kinder unterstützen.”
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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V.
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Frage an die erlauchte Leserschaft:
– Ab wann habt Ihr den Kindern Handys und Tablets in die Hand gedrückt?
– Besser Vorlesen als Kassetten CDs Spotify hören?
– Welche Regeln gab/gibt es, um den Konsum der neuen Medien zu steuern oder einzuschränken?
– Sind das alles nur übertriebene Ängste von alten Kinderärzten, wie man vor Jahrzehnten ebenso vor Fernsehen und den ersten Fernsprechern warnte? Erwartet Ihr von “uns”, dass wir Eltern z.B. bei den Vorsorgeuntersuchungen beraten im Umgang mit Tablets oder Handys?
(c) Bild bei Flickr/Intel Free Press
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