Vermutlich kennt der eine oder andere Leser die Wayback Machine, auch als Internet Archive bekannt. Vielleicht haben Sie schon einmal eine ältere Fassung eines Blogartikels dort gesucht, eine, die einen eklatanten Fehler dokumentiert, der später vom Autor heimlich, still und leise entfernt worden war. aber das ist nicht das einzige, was Sie dort finden, nicht einmal das Interessanteste.
Related Posts
Crowdfunding: Forschen Sie noch oder spenden Sie schon?
Wie Crowdfunding als Weg der Forschungsfinanzierung funktionieren kann. Julia Bischoffberger hat eine Vision: Sie möchte im Rahmen ihrer Promotion die Sprache Guarasuñe’e in Amazonien dokumentieren. Die notwendige Feldforschungsreise in das abgelegene bolivianische Dorf bringt allerdings hohe Reisekosten mit sich und die Beantragung von Finanzmitteln über institutionelle Wege gestaltet sich schwierig. Dazu kommen die Kosten für […]
Patient-Hausarzt 1
Einige meiner Artikel, zuletzt besonders die kleine Reihe Vernunft in der Medizin – am Beispiel des künstlichen Kniegelenks haben bei Lesern Fragen aufgeworfen, die das Patienten-Arzt-Verhältnis betreffen. Wie kann/soll/darf/muss sich ein Patient in der heutigen Zeit verhalten, wenn er einem Arzt gegenübersitzt? Und was kann/soll/darf/muss/ ein Arzt in dieser Hinsicht akzeptieren und leisten?
Diese Fragen beziehen […]
Nachts im Krankenhaus – warum Patienten nachts nicht schlafen können (Teil5)
Es gab eine Waschbeckennische, die über einen geblümten Vorhang vom restlichen Zimmer abgetrennt war und ein Klo am anderen Ende der Station. Also zwei Klos. Für alle Patienten. Und daneben noch ein frei einsehbares Pissoir, das alte Männer ungeniert benutzten, auch wenn das Ganze eine Unisextoilette war.
Zumindest waren nur drei der vier Betten mit uns besetzt, aber das musste kein gutes Vorzeichen sein. War es auch nicht.
Eine ältere Dame wurde hereingefahren. Sie schaute sich misstrauisch im Zimmer um und begann zu schreien: „WAS? EIN VIERBETTZIMMER?!? DAS IST JA UNZUMUTBAR!!! ICH BIN PRIVATPATIENTIN!“ „Äh ja“, sagte eine der Nachtschwester, „ist halt gerade kein anderes Zimmer frei.“ „UNANNEHMBAR! PRIVATPATIENTIN! DAS GEHT NICHT!!“ brüllte die Dame einfach weiter. Die Rettungssanitäter warfen sie schnell von der Trage und gingen unauffällig zurück in ihre gemütliche Rettungswache. Die Schwestern flüchteten dann auch zügig und unsere neue Mitpatientin hörte schließlich auf zu schreien. Vermutlich waren wir, das gemeine Volk kein guter Ansprechpartner. Stattdessen begann sie ihren überdimensional großen Koffer auszupacken und laut Schranktüren auf und zu zu schlagen. Mit Licht natürlich. Musste man ja sehen, wo man alles so hinverstaute. Die Nachtschwester kam nochmal und erklärte der Dame, dass sie ja auch noch morgen auspacken könne. „WIE? ICH BIN DOCH LEISE!“ Jop, fast. Wir machten dann das Licht aus, aber das half nicht viel. Dann riefen wir abwechselnd: „FRAU GOMZOMBOL (Jaja so schnell lernt man die Namen randalierender Mitpatienten.) HÖREN SIE AUF IHREN KOFFER AUSZUPACKEN!“ „NEIN, ICH MUSS MEINE SOCKEN FINDEN!!“
„FRAU GOMZOMBOL MACHEN SIE DAS LICH WIEDER AUS!“
„ICH BIN DOCH LEISE!”
„NEIN!!! SIND SIE NICHT. GEHEN SIE SCHLAFEN!!“
„MEINE SOCKEN!“
„GAAAARGHLL!!“
Naja, am nächsten Tag war dann plötzlich ein Speziellundnurfürprivatpatientenzimmer frei.