Die Verwendung von Asbest ist in Deutschland zwar seit 1993 (fast) komplett verboten, aber die Produkte, in denen es verarbeitet wurde, sind meist auch heute noch in Benutzung. Und dabei sind nicht nur die bekannten Verwendungen wie zum Beispiel Faserzemente und Bodenbeläge ein Problem. Vielmehr stellen gerade die verdeckten Asbestprodukte eine nicht unerhebliche Gefahr dar. Zu diesen verdeckten asbesthaltigen Produkten zählen unter anderem Gipskarton-Leichbauwände und Akustik Deckenplatten sowie Spanplatten. Hier sind weniger die Platten selber das Problem, sondern die Spachtelmassen zwischen den einzelnen Platten und verwendeter Glättspachtel.. Weiterhin Rabitz- und Strohputzwände, Wand- und Deckenflächen mit Spachtel- und Reparaturmassen, Dünnbettkleber von Fliesen und Putze. Alleine für das Jahr 1975 zum Beispiel wird für alle bauchemischen Produkte, zu denen eben auch Putze und Spachtel gehören, ein Asbestverbrauch von rund 10 000 t Asbest angegeben. Diese wurden zu gut 200 000 t an Produkten verarbeitet. Man schätzt, das gut ¼ der in den Jahren vor 1995 errichteten Gebäude diese asbesthaltigen Putze oder Spachtelmassen enthalten könnten. Der Hauptverwendungszeitraum liegt ab den 1960´er bis in die späten 1980´er Jahre hinein. Auch nach dem Asbestverbot 1993 kann es punktuell immer noch zu einer Verwendung asbesthaltiger Produkte gekommen sein.
Related Posts
Hätte man eigentlich wissen können
Es stand mal wieder Studentenunterricht an. Mit mäßiger Begeisterung zerrte ich drei Exemplare dieser Gattung über die Intensivstation. “Und hier haben wir Herrn Keller. Septisches Multiorganversagen. Um welche Organe handelt es sich? Blickdiagnose?”, fragte ich in meiner üblich charmanten Art. Die zukünftigen Hoffnungsträger des Medizinbetriebs schwiegen eisern. “Was ist denn das da?”, fragte ich und […]
Ein wenig geschichtslos
Wir haben ein Problem, mit unserer Vergangenheit umzugehen. Nach zwei Weltkriegen, die wir zum Teil oder ganz zu verantworten haben, ist das kein Wunder. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wollten wir Abstand haben. Keiner war Nazi – bis auf die paar, die in Nürnberg oder Jerusalem vor Gericht landeten. Lange war der gängige Mythos, dass ein Bande psychopathischer Krimineller die Macht übernommen und ein Volk unterjocht hatten.
Jammern auf hohem Niveau – oder: Was wollt Ihr denn eigentlich, Kollegen?
Wir Ärzte jammern gerne.
Jeder von uns. Sonst wären wir keine Ärzte:
Die Studierenden darüber, dass die Ausbildung so schlecht ist
Die PJler darüber, dass sie quasi wie Vollzeit-Arbeitskräfte eingesetzt werden ohne einen müden Euro zu verdienen und dann noch das Hammer-Examen vor sich haben
Die Assistenzärzte über lange Arbeitszeiten, Mobbing, schlechte Arbeitsbedingung und schlechte bis kaum existierende Weiterbildung
Die […]