Nicht so schönes Erlebnis von Melanie:
Mein “liebstes” Erlebnis mit einer Apotheke ging nur so grade glimpflich aus:
Vor ein paar Jahren war mir morgens schlecht, ich hatte leichte Bauchschmerzen und schob das ganze auf den Reibekuchen vom Weihnachtsmarkt. Also ab in die Apotheke, Symptome geschildert und auch, dass ich bereits Ibuprofen 600mg genommen und mich übergeben hatte, es aber nicht besser wurde. Nach einem kurzen Gespräch, inklusive “da muss man sich mal zusammen nehmen” bin ich mit Mitteln gegen Übelkeit, Schmerzmittel und Krampflöser sowie etwas um den Magen zu beruhigen raus und zur Arbeit. Mein Tagesgehalt als Aushilfe war damit schonmal weg.
Mein Arbeitgeber hat mich dann, am 22.12, nach Hause geschickt weil ich so übel aussah. Auf dem Heimweg rief ich nochmal bei der Apotheke an, wo man mir sagte das ich ausnahmsweise auch mal noch eine Schmerztablette nehmen könnte, das Mittel gegen Übelkeit sei auch harmlos.
Mein Freund fand mich abends heulend über der Toilette, fuhr mich zum Krankenhaus und drückte der Ärztin in der Notaufnahme meine Medikamente in die Hand, ich spuckte während dessen in einen Schirmständer (es ging mir wirklich nicht gut). Das nächste, was ich bewusst weiß, ist wie ich morgens im Krankenhausbett am Tropf hänge und ein Herr von der Versicherung mit mir reden will. Mir war der Blinddarm geplatzt, akute Entzündung. Die Apothekerin hätte mich zum Arzt schicken müssen, ihre Kompetenz war überschritten und die Medikamente, die sie mir empfohlen hatte, hatten mich nicht nur alles verschleppen lassen, sondern auch bei der OP zu Problemen geführt, da eins offenbar blutverdünnend wirkte.
Ich war gefühlt ewig im Krankenhaus, es ging mir elend und die ganzen Narben am Bauch sind auch nicht so toll. Rechtzeitig behandelt wäre es minimalinvasiv und mit ein paar Tagen Krankenhaus getan gewesen – aber immerhin hab ich mich zusammen genommen.
Mein Vertrauen in Apotheker ist nach wie vor groß, aber hat doch einen Dämpfer bekommen. Ob es für die Apothekerin Folgen hatte, weiß ich nicht.
Aber die korrekte Weise wäre sicher gewesen, dir schon beim ersten Besuch in der Apotheke zu sagen, dass – falls das versuchte nicht hilft- du dich zum Arzt begeben solltest. Diagnosen dürfen die Apotheker in Deutschland nicht stellen – das macht nur der Arzt, aber triagieren, also abklären, was selbst behandelbar ist und was zum Arzt gehört und wann … das sollten sie auch können. Auch wenn wir in der Schweiz in der Apotheke tatsächlich dafür besser ausgebildet sind.
Habt Ihr Euren Blinddarm noch? Und falls ihr mal eine Blinddarmentzündung hattet: wie war das und wir wurde das entdeckt?
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