Es trägt seine Handschrift.

Ich habe mich ja schon öfter über die schlechte Organisation und Koordination hier aufgeregt, aber an Tagen wie heute werden völlig neue Maßstäbe gesetzt.

Wenn eine wichtige Vorlesung nicht nur für Mediziner, sondern auch noch für Zahnmediziner und Humanbiologen stattfindet, hey, lass uns doch dafür den kleinsten Hörsaal belegen, der sich im Stadtgebiet finden lässt. Dann müssen die Leute, die erst zwanzig Minuten vor Vorlesungsbeginn ankommen, halt auf dem Boden sitzen. Oder draußen vor der offenen Tür.

Offen bleiben muss die Tür sowieso, denn auch schon bei normaler Bevölkerung dieses Hörsaals sind innerhalb weniger Minuten eine Temperatur von ca 40°C und eine Luftfeuchtigkeit von 85% erreicht.

Eigentlich ein Wunder, dass wir nach dieser Vorlesung nicht nur Zeit für eine Mittagspause in der Mensa hatten, sondern danach sogar in einem ausreichend großen Hörsaal untergebracht wurden.
Die Handschrift der Koordinators wird aber wieder sehr deutlich, wenn man direkt danach zwei Stockwerke runter und wieder in den Saunahörsaal rennen darf, der auch nur mit Medizinstudierenden schon überbelegt ist.
Entsprechend gut ist dann auch die Stimmung, und entsprechend aufmerksam sind wir in der Lage, dem Dozenten zu folgen.

Ein Blick auf den Stundenplan, und man weiß direkt, wessen Verdienst es ist, dass wir an manchen Tagen für nur eine einzige Vorlesung mitten in der Nacht aufstehen müssen und freitags für eine einzige Veranstaltung am Ende der Welt erst einen halben Tag später in unsere Heimatstädte aufbrechen können.

Schön sind auch die Tage, an denen wir bereits um 8 Uhr die erste Vorlesung haben, und um 20 Uhr mit dem letzten Seminar durch sind. Ich bin gerne 12 Stunden in der Uni. Meine Konzentrationsfähigkeit steigt dabei ins unermessliche, und besonders gut kann ich nach solchen Tagen abends zuhause alles nachbereiten.

Manchmal glaube ich, er macht das mit Absicht.

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