Health-Bots kommen, Health-Apps gehen

Glaubt man den digitalen Visionären von Facebook und Microsoft könnten Health-Apps im heutigen Sinn bald schon überflüssig werden. An ihre Stelle rücken Health-Bots, die als Robots schneller und individueller auf die persönlichen Fragestellungen von Verbrauchern und Patienten eingehen. Als lernende Systeme, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten und Algorithmen anwenden, interpretieren sie Daten, bewerten sie Informationen, leiten sie Handlungsempfehlungen oder Suchstrategien ab. Die sprechenden Gesundheitsassistenten werden angefragt, um Ärzte oder Spezialisten zu suchen, eine Zweitmeinung einzuholen, das eigene Gesundheitskonto abzufragen oder verschiedene Therapiealternativen zu bewerten. Schnell, individuell und präzise.

Health-Apps haben nur wenige Jahre gebraucht, um die Herzen von Patienten zu erobern. Mit dem Prinzip „Health-Bots“ könnte die digitale Transformation der Gesundheitswirtschaft zum Quantensprung ansetzen. Gut vorstellbar, dass Health-Bots schon bald zu unersetzlichen Helfern avancieren und die Angebotslandschaft nachhaltig verändern werden. Öffentliche Diskussions- und Entscheidungsprozesse werden von diesem Innovationstempo schlichtweg überrannt. Wurden eben erst Marktstudien erstellt und Gutachten beauftragt, um Anforderungen an Qualität und Nutzen von Health-Apps zu definieren, beamt sich bereits die nächste Generation digitaler Gesundheitsassistenten in die gesundheitspolitische Wirklichkeit: In Zukunft stehen Pflege- oder Onko-Bots Betroffenen und ihren Angehörigen zur Seite, erleichtern Behördengänge, vermitteln Hilfeangebote, schaffen Zugang zu Expertennetzwerken. Gesundheitsrobots sind auf dem Sprung in die Gesundheitsversorgung.

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