Ich habe Parasiten.

Das ist ein Satz, den ich in letzter Zeit sehr häufig sage.

Jamie ebenfalls. Nein, der Ravenclawturm ist nicht ganz so schlimm befallen. Das ein oder andere Krabbelvieh gibts durchaus mal, aber in unseren Körpern haben sie sich bis jetzt noch nicht eingenistet. *toi toi toi*

Nein, es liegt an unserem neuen Lieblingsspiel.

Die Firma Weltquartett hat dieses wunderbare Seuchen-Quartett im Programm. Wir sind darüber gestolpert, als wir in der Medizin-Ecke des Fachbuchladens unseres Vertrauens stöberten, und dank unser “Heute wird gelebt!”-Einstellung an dem Tag hab ich es spontan adoptiert – zusammen mit einer Dualen Reihe und drei Endspurten, da ist es dann auf die 10€ mehr oder weniger auch nicht mehr angekommen.

Ursprünglich dachten wir nur, dass es ein echt lustiges Trinkspiel sein könnte, aber es hat sich außerdem tatsächlich als tolle Lernhilfe herausgestellt. Die darin vorkommenden Viren, Bakterien und Parasiten sowie deren Daten (Größe des Erregers, Inkubationszeit, Letalität, jährliche Infektionen und seit wann der Erreger bekannt ist) können wir schon beinahe alle auswendig, und das ist schon ziemlich praktisch, weil wir uns dieses Semester auch für die Uni damit beschäftigen.
Natürlich nehmen wir nicht nur die Daten von den Karten, aber sie sind ein schöner Einstieg und die Krankheiten, von denen wir eher weniger ne Vorstellung hatten (Rotz z.B., oder die Chagas-Krankheit) oder deren Letalität uns irgendwie überrascht hat (auch hier wieder: Rotz. Klingt harmlos, ist aber richtig fies) haben wir erst gegoogelt und dann später noch ein bisschen darüber in der Bib gestöbert. Die Informationen sind jetzt quasi wie eingebrannt.

Aber allein für den Spielspaß lege ich das Quartett allen ans Herz, die in nem Gesundheitsberuf arbeiten (oder lernen).😀
In der Lerngruppe muss man ja eh irgendwann mal ne kleine Erholungspause machen, damit das Hirn noch aufnahmebereit bleibt, und ne schnelle Runde ist eigentlich immer drin.
Irgendwann legt man auch jedes Schamgefühl ab und sagt selbst im Hörsaal oder in der Mensa laut “Ich habe Parasiten!” (unser Lieblingssatz!), oder, wenn es dann um die Auflösung der Seuchen geht, “Ich habe Gonorrhoe!”, “Ich habe Syphillis!” oder “Ich habe Tollwut!”. Ganz harte Liebe für dieses Spiel.❤

Einige Spielkarten des Seuchen-Quartett

 

Aber jetzt wird es wirklich cool (und zwar sowohl für mich als auch für euch):

Da ich mich, wie oben bereits erwähnt, dieses Semester eh mit Seuchen beschäftigen werde, kommen die Karten mir wie gerufen. Und da ich, wie auch schon in der Ausbildung für den Rettungsdienst, wieder anfangen wollte meine Lerninhalte zu Artikeln zusammenzufassen, sind die Karten zu den jeweiligen Seuchen doch perfekt geeignet, die Beiträge zu illustrieren und ein bisschen Leben (haha, ich komme noch in die Wortspielhölle) in die Bude zu bringen.

Natürlich habe ich den Hersteller gefragt, ob ich das darf, und eine wahnsinnig tolle, liebe Mail zurückbekommen.

Die (zumindest sehen Jamie und ich das so) beste Nachricht ist, dass im Juni ein zweiter Teil des Seuchenquartetts erscheinen wird, das man dann wie ein Addon mit dem ursprünglichen Spiel zusammen spielen kann.
Recht aktuell sind die Daten auch, denn Anfang des Jahres erst wurde vom ursprünglichen Seuchenquartett eine überarbeitete Version rausgebracht – die jährlichen Infektionen ändern sich ja durchaus.

Ich werde nicht dafür bezahlt und der Hersteller ist auch nicht an mich herangetreten, dass ich das hier schreibe. Ich habe den Hersteller kontaktiert, weil wir so begeistert von unserem neuen Lieblingsspiel sind, dass ich den Wunsch nach Feedback verspürte (und anregen wollte, einen zweiten Teil rauszubringen, aber der ist ja glücklicherweise bereits in Arbeit, whoop whoop!).

Sobald der zweite Teil auf dem Markt ist, werde ich ihn hier, falls ihr Lust drauf habt, ebenfalls kurz vorstellen. Ansonsten kommen die Karten dann bei den Seuchenvorstellungen vor. Ich hoffe ja sehr auf MRSA.
Um die Karten auf den Tisch zu legen *wirft nochmal 5€ in die Wortspielkasse*: Den zweiten Teil bekomme ich dann freundlicherweise vom Hersteller zugeschickt, werde ihn also nicht kaufen müssen. Mein Urteil wird aber natürlich trotzdem ehrlich sein.
Wir sind echt happy und dankbar und können es kaum erwarten. Hoffentlich wird MRSA dabei sein.

Freut euch also auf meine kleine Seuchen-Artikelreihe. Einen festen Tag in der Woche kann ich dafür nicht versprechen, weil ich nie so recht weiß, wann und wie oft ich zum schreiben komme, und die Infos ja auch gut recherchieren muss und werde. Da ich es aber auch für die Uni tun muss, werden die Abstände zwischen den Artikeln wohl nicht allzu groß werden.:)

Alle Spielkarten auf einem Haufen

 

Hallo Thieme, hallo Springer, hallo Elsevier. *Wink mit dem Zaunpfahl*
(Scherz.)
(Wobei, ich würd nicht nein sagen.)

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