Fast auf den Tag genau fünf Jahre nach dem letzten Pharma-Großhandelstag lud der Bundesverband PHAGRO wichtige Vertreter aus Politik, Behörden, Verbänden, Krankenkassen und Industrie zum erneuten Austausch nach Berlin. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe begrüßte die Teilnehmer des 7. Großhandelstags. Gröhe bedankte sich dabei für den großartigen Beitrag zur wohnortnahen Versorgung mit Arzneimitteln, den der vollversorgende pharmazeutische Großhandel werktäglich selbst in den entlegendsten Gebieten Deutschlands leistet. “Der vollversorgende Großhandel spielt auch eine herausragende Rolle, wenn es um die Sicherheit von Arzneimitteln geht. Deshalb freut es mich sehr, dass Sie sich, zusammen mit Ihren Marktpartnern, im Projekt securPharm engagieren”. In seinem anschließenden Vortrag beantwortete der PHAGRO-Vorsitzende Dr. Thomas Trümper die Frage nach der zukünftigen Positionierung der immer internationaler ausgerichteten vollversorgenden Großhandelsbranche folgendermaßen: “Alle PHAGRO-Mitglieder fühlen sich dem Prinzip der herstellerneutralen Vollversorgung verpflichtet. Inhaltlich gibt es keine Neupositionierung, unabhängig davon, welcher Nationalität die Eigentümer sind, oder in welchen Ländern man sonst tätig ist”. Entwicklungsspielräume gäbe es allerdings bei der Ausweitung der Dienstleistungspalette des Pharmagroßhandels. Es erscheine überlegenswert, so Dr. Trümper, diese gegenüber der Industrie weiterzuentwickeln, z. B. über eine Ausweitung in Richtung Pre-Wholesaling. Aufgrund seiner neutralen Stellung kann der Großhandel mit seiner Marktkenntnis und seinem Marketing- Know-how Lösungen für seine Partner erarbeiten. Und auch Apotheken könnten von einer Ausweitung der Großhandelsleistungen profitieren, insbesondere beim Warenmanagement. Allerdings ginge es in der sensiblen Beziehung der Marktpartner nicht nur ums Geld. “Die wichtigste Währung einer jeden Geschäftsverbindung”, so betonte Dr. Trümper, “ist und bleibt nun mal das Vertrauen.” Das Thema der Veranstaltung “Sichere Vollversorgung” wurde insbesondere vor dem Hintergrund der sog. GDP-Leitlinien der Europäischen Kommission intensiv diskutiert. Diese sollen sicherstellen, dass die Qualität und Unversehrtheit von Arzneimitteln beibehalten und die legale Lieferkette vor dem Eindringen gefälschter Arzneimittel geschützt wird. Der stellvertretende PHAGRO-Vorsitzende Ralph-D. Schüller machte deutlich, dass alle vollversorgenden pharmazeutischen Großhandlungen die neuen Leitlinien verantwortlich und kontinuierlich in die Praxis umsetzen. Gleichwohl unterstrich Schüller, dass in der behördlichen Auslegungs- und Umsetzungspraxis teilweise unverhältnismäßige Anforderungen an den pharmazeutischen Großhandel gestellt würden. Da der pharmazeutische Großhandel Arzneimittel in der Regel innerhalb sehr kurzer Zeiträume an Apotheken ausliefert, sei ein Transport innerhalb eines Temperaturbereiches von 2 bis 30° Celsius grundsätzlich akzeptabel im Sinne der Vorgaben. “Der PHAGRO vertritt zusammen mit den Verbänden der pharmazeutischen Industrie die Auffassung, dass kurzfristige Unter- oder Überschreitungen der Lagertemperatur während des Transports die Qualität eines Arzneimittels grundsätzlich nicht negativ beeinflussen”, so Schüller. Pressemitteilung des Bundesverbandes des pharmazeutischen Großhandels PHAGRO e.V.
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