Zu meinem sciebook über “Öl- und Glaubenskriege” erreichen mich immer wieder sehr interessierte und erfreuliche Reaktionen – und zwar sowohl von christlichen und konfessionsfreien wie auch von muslimisch-sunnitischen, alevitischen und yezidischen Leserinnen und Lesern. Manche fügen auch eigene Beobachtungen oder Fragen hinzu, so dass sich mitunter vertiefende Dialoge ergeben. Dabei fällt mir jedoch ein Phänomen ins Auge, dass ich hiermit vorstellen möchte: Unterschiede in der Deutung osmanischer und westlicher Eroberungen. Das sciebook über die “Öl- und Glaubenskriege” löst vielerlei Reaktionen über Religions- und Herkunftsgrenzen hinweg aus. Foto: Michael Blume Die meisten der deutschsprachigen Leserinnen und Leser lehnen Eroberungskriege generell ab – egal, zu welcher Zeit und ob sie nun von Deutschen, Franzosen, US-Amerikanern, Osmanen oder Russen durchgeführt wurden. Diese Einschätzung ist – bei Unterschieden in Details – durchaus auch herkunfts- und religionsübergreifend und wird beispielsweise auch von muslimischen Deutschkurden, alevitischen oder yezidischen Deutschtürken geteilt. Eine bemerkenswerte Ausnahme bilden jedoch Deutschtürken sunnitisch-muslimischen Glaubens: Hier treffe ich häufig auf Aussagen, nach denen man “stolz” auf die osmanischen Eroberungen etwa von Konstantinopel und des Balkans sei – aber zugleich besonders empört über die zeitlich früheren Kreuzzüge und den westlichen Imperialismus ab dem 18. Jahrhundert. Die osmanischen Eroberungskriege seien also moralisch gerechtfertigt gewesen, die davor liegenden Kreuzzüge und die folgenden westlichen Kriegszüge aber nicht.
Related Posts
Herzlich Willkommen, liebe Erstsemester!
Ja, liebe Leute, heute beginnt der Ernst des Lebens. Sowas Ähnliches hat man Euch doch schonmal gesagt, oder? Das war so ungeähr dreizehn Jahre her, nicht wahr? A propos, wenn mich nicht alles täuscht, dann seid Ihr ja die letzten Erstsemester, die noch dreizehn Jahre lang zur Schule gegangen sind und weil man Euch gegenüber […]
Kalle und der Dienstplan
„Wie hast Du das denn hingekriegt?“ frage ich. Kalle lacht. „Ganz einfach: Ich habe Martin davon informiert, dass Du am Wochenende zur Fortbildung fährst.“ „Aha, und das hat er geschluckt?“ „Naja… anfangs nicht…“ „Aber?“ „Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass er der Dienstplanbeauftragte ist. Somit ist er dafür verantwortlich, einen Dienstplan zu entwerfern, der den […]
eTwo – ein neuer Schritt in der Gesichtsverjüngung
eTwo, eine geniale Kombination aus Infrarotlicht und Radiofrequenz zur Anregung des Kollagenwachstums in den tiefen und oberflächlichen Schichten der Haut.