Auch Führungskräfte können nicht alles wissen – vor allem bei schwierigen Rechtsfragen, die Arbeit oder Karriere betreffen, sind sie auf die Hilfe von juristischen Spezialisten angewiesen. Entscheidern im Gesundheitswesen will der Medizin-Management-Verband dafür ein Partner sein: Er bietet seit Beginn des Jahres 2016 eine Rechtsberatung für seine Mitglieder an, deren Kosten bereits im Mitgliedsbeitrag enthalten sind. Die interdisziplinär ausgelegte Vereinigung von Führungskräften im Gesundheitswesen kooperiert dafür mit der „United Leaders Association“ (ULA), der Vereinigung der deutschen Führungskräfteverbände. Ihr Hauptgeschäftsführer Ludger Ramme erklärt, wie Mitglieder von dem neuen Angebot profitieren.
Die Rechtsberatung des Medizin-Management-Verbands bietet Beratung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen. Was bedeutet das genau?
Von Interesse ist das für alle Mitglieder und Interessenten, die einen Anstellungsvertrag haben. Wer in einem Arbeitsverhältnis ist, unterliegt dem Arbeitsrecht. Da geht es einerseits um den Arbeitsvertrag selbst, andererseits um Dinge wie die Arbeitsplatzbeschreibung, ein Zeugnis, die Arbeitszeiten oder das Verhältnis zum Betriebsrat. In all diesen Fragen rund um das Arbeitsverhältnis können unsere Juristen beraten.
Was ist das Besondere an der Rechtsberatung des Medizin-Management-Verbands?
Der Medizin-Management-Verband ist ein Forum für alle Entscheidungsträger im Gesundheitswesen – entsprechend vielseitig ist das Beratungsangebot. Unsere Rechtsberatung bieten wir für jeden der 15 ULA-Mitgliedsverbände an. Alle eint, dass es sich um Verbände von hochqualifizierten Mitarbeitern in unterschiedlichsten Unternehmen handelt. Im medizinischen Sektor ist der Medizin-Management-Verband unser Partner, seine Mitglieder profitieren so von der Beratungsleistung im Arbeitsrecht, die unter normalen Umständen wesentlich teurer wäre. Im Mitgliedsbeitrag ist eine Erstberatung enthalten; in den meisten Fällen reicht das aus, um eine arbeitsrechtliche Frage zu klären. Wenn doch einmal eine rechtliche Vertretung beim Arbeitsgericht erforderlich wird, erhält man mit einer Doppelmitgliedschaft im Medizin-Management-Verband und der ULA zu sehr günstigen Konditionen auch eine juristische Vertretung vor Gericht.
Die Mitgliedschaft im MM-Verband und dadurch der Zugang zur ULA beschränken sich aber nicht nur auf die Rechtsberatung. Es gibt auch noch viele andere Vorteile dieses Netzwerks, etwa der Austausch über die eigenen Berufsgrenzen hinweg und der Zugang zu interessanten Veranstaltungen. Tatsache ist auch, dass die Leistungsträger in Deutschland keine eigene Lobby außer der ULA und ihrer Mitgliedsverbände haben.
Gibt es Themen, die Mitglieder bei der Rechtsberatung besonders oft an Sie herantragen?
Ja, es gibt Fragen, die immer wieder auftreten. Beispielsweise werden uns viele Arbeitsverträge vor ihrer Unterzeichnung vorgelegt, damit wir prüfen, ob eventuell eine Benachteiligung versteckt liegt. Das erkennen unsere Juristen natürlich sofort; da geht es um Kündigungsfristen und Wettbewerbsverbote, oder um Fragen zur betrieblichen Altersversorgung und Bezahlung von Abfindungen. All diese Dinge können schon im Arbeitsvertrag angesprochen werden – und wenn man dort die Weichen richtig stellt, ist das auf jeden Fall eine gute Sache.
Weitere Themen ergeben sich im Verlauf des Arbeitsverhältnisses, wie zum Beispiel Versetzungen oder der Anspruch auf Zwischen- und Abschlusszeugnisse. Was darf darin stehen? Welche versteckten Formulierungen sind zulässig und welche nicht? Es gibt viele Fragen, die mit dem Arbeitsrecht zusammenhängen. Vielleicht kommt es mal zum Ausscheiden und Zahlen einer Abfindung. Dann stellt sich die Frage, wie Abfindungen versteuert werden, oder ob Sozialversicherungsbeiträge fällig werden. Für Experten und Führungskräfte stehen da immer erhebliche Summen im Raum – und daher ist es gut, wenn man einen kompetenten Berater hat. Damit keine Fehler begangen werden, die nicht rückgängig zu machen sind.