Angelika – mehr als nur ein Name, sondern auch eine Heilpflanze

Wer Angelika hört denkt in erster Linie an einen Mädchennamen. Angelika ist jedoch auch eine Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler. Die aus dem Norden stammende Pflanze sieht dem Wasserschierling zum Verwechseln ähnlich, doch nur äußerlich. Während der Wasserschierling über ein tödlich wirkendes Gift verfügt, ist Angelika seit unendlich langer Zeit eine Heilpflanze. Auch besteht eine Ähnlichkeit mit Anis und Kümmel. Sammlern sei geraten, erst dann Angelika zu sammeln, wenn sie die Pflanze mehr als gut kennen.

Vorkommen und Kurzbeschreibung

Angelika auch Engelwurz genannt, kommt auf der nördlichen Halbkugel in den gemäßigten Breiten vor. Die Pflanze kommt hauptsächlich in Nordamerika, Nord- und Osteuropa sowie im Himalaya und in Sibirien vor. Es ist eine zwei- bis vierjährige sommergrüne Pflanze, die nur einmal blüht. Ihre Blüten bestechen durch einen aromatischen Duft. Die Pflanze, die bis zu drei Meter hoch werden kann, zieht feuchte Wiesen und Tonböden vor.

In Deutschland, Belgien und Frankreich wird Angelika angebaut. Auch in China und Taiwan kommt Angelika vor. Doch diese Pflanzen sind für die heimische Angelika keine Konkurrenz.

Interessantes zur Pflanze

Im Jahr 1753 wurde Angelika erstmals von Carl von Linné beschrieben. Angelika ist nicht nur ein Heilmittel, sondern ist auch heute noch ein Nahrungsmittel. Die Wurzel der Pflanze gehört beispielsweise zu den Botanicals, die für die Herstellung von Gin verwendet werden.

Da die Pflanzensäfte die Haut reizen können, sind bei Ernte Handschuhe zu tragen. Die Wurzeln von Angelika müssen an trockenen und luftigen Orten, beispielsweise einem Dachboden getrocknet werden. Der Backofen zerstört die ätherischen Öle. Vor der Blüte werden die Blätter geerntet, auch diese sollten nicht erhitzt, sondern sanft getrocknet werden. Im Spätherbst steht die Ernte der Samen an, die auch noch in den ersten Wintertagen geerntet werden können.

Inhaltsstoffe

Angelika besitzt einen Erdspross, der die Form einer Rübe hat. Dieser, auch Rhizom genannt, sowie die getrockneten Wurzeln besitzen ätherische Öle, Bitterstoffe, Baldriansäure, Gerbstoffe, Stärke, Harz und Zucker.

Anwendungsbereiche

Die Inhaltsstoffe von Angelika wirken antiseptisch, steigern die Abwehr und sind kraftspendend. Auch gelten sie als blähungs- und galletreibend. Daneben sollen sie krampflösend und magensaftfördernd wirken.

Die Einsatzgebiete der Pflanze sind vielfältig. Sie wird bei Beschwerden in den Wechseljahren, Gicht, Erkältungen, Erschöpfung, Rheuma und Migräne eingesetzt. Daneben stabilisiert sie den Kreislauf, lindert Menstruationsbeschwerden und hilft bei Verstopfung und Verdauungsproblemen. Weitere Einsatzgebiete sind Appetitlosigkeit, Leberschwäche sowie Krämpfe im Magen-Darm-Trakt. Man verwendet die Pflanze entweder wie Tee, in Tropfenform oder als Pulver.