Ausser Handel, aus dem Häuschen.

Als ich beim Nachbestellen sehe, dass das Mittel nicht mehr beim Grossist erhältlich ist – da ausser Handel, reagiere ich prompt. Ich weiss, dass wir das Nahrungsergänzungsmittel nur wegen genau einer Kundin an Lager haben – Frau Apfelschale schwört auf das und nimmt das schon seit Jahren. Für sie wird das eine mittlere Tragödie, denke ich … mal sehen, ob ich noch etwas machen kann.

Erste Massnahme: ich rufe bei der Firma an um zu sehen, ob die noch Restbestand haben –leider nein. Ich frage ob es ein Nachfolgeprodukt gibt – leider auch nicht. Offenbar wurde es zu wenig verlangt.

Zweitens: bekomme ich das noch woanders her? Ich telefoniere bei anderen Drogerien herum um eventuelle Restbestände zu sichern.

Drittens: gibt es das gleiche von einer anderen Firma? In dem Fall leider nicht. Nicht nur kein identisches Produkt – ich weiss auch, dass ich da nicht etwas anderes nehmen kann – laut der Kundin funktioniere nur das bei ihr, anderes habe sie schon versucht.

Dann telefoniere ich der Kundin mit den schlechten Nachrichten. Genau 4 habe ich noch für sie sichern können, die darf ich ihr bestellen. Nun – immerhin noch 4 Packungen, besser als nichts.

Etwa 2 Wochen nach dem Ausliefern der aus der ganzen Schweiz besorgten Packungen bekomme ich einen Anruf von der Frau Apfelschale: „Meine Tochter hat gesehen, dass man die noch bestellen kann. Könnten Sie mir noch ein paar Packungen besorgen?“

Pharmama: „Wo hat sie das gesehen? Laut Firma gibt es keine mehr und ich habe bei den anderen Drogerien besorgt, was ich noch konnte.“

Frau Apfelschale: „Sie sagt im Internet findet man noch welche! Ich habe leider keinen Computer, aber Sie können mir das doch auch dort besorgen!“

Pharmama: „Hmm. Ich habe meine Bezugskanäle, die vertrauenswürdig sind – und die habe ich jetzt ausgeschöpft. Irgendwelche Shops im Internet gehören da nicht dazu. Das müssten sie – falls Sie das wollen – als Patient selber machen, oder ihre Tochter fragen.“

Frau Apfelschale: „Aber -Sie hat gesagt, da muss man mit Kreditkarte bezahlen. Und dann kommt noch Porto drauf.“

Pharmama: „Ja, und das würde es dort auch, wenn ich das für sie bestelle. Bei manchen geht vielleicht auch auf Rechnung, aber … wie gesagt, dass müssten Sie oder ihre Tochter selber machen.“

Frau: „Das verstehe ich nicht. Ich habe das doch immer bei ihnen bestellt.“

Pharmama: „Ja, und das ging solange es noch hergestellt wurde und offiziell im Handel war. Jetzt ist es das nicht mehr und ich bekomme das weder vom Hersteller noch von unserem Lieferanten noch von den anderen Drogerien, die das an Lager hatten. Bitte fragen Sie ihre Tochter, dass Sie ihnen das im Internet bestellt, wenn Sie das so wollen und das dort tatsächlich noch erhältlich ist.“

Ich habe danach aus Interesse noch geschaut im Internet – aber bei den vernünftigeren Anbietern war das da schon als „nicht mehr erhältlich“ gelistet.

Tja. Ich hab gemacht, was ich konnte.

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