„Leben an der Leine“

Dem weiten Feld der psychotherapeutischen Begleitung von Beatmungs-Patienten – und ihren Angehörigen – widmet sich mein Workshop beim

37. Kongress der DGTA

vom 20. bis 22. Mai 2016

in Hamburg

Der Vortrag mit dem Titel

„Leben an der Leine“ –

Psychotherapeutische Arbeit mit Beatmungspatienten

ist im Programmheft wie folgt angekündigt:

„Die Zahl der Patienten mit beatmungspflichtigen Erkrankungen wächst – ebenso die technischen Möglichkeiten, diese Patienten effektiv zu unterstützen.

In der täglichen psychotherapeutischen Arbeit mit beatmungspflichtigen Patienten zeigen sich nicht nur die positiven Auswirkungen der Beatmungsmedizin. Es ergeben sich vielmehr deutliche Hinweise auf hohe psychosoziale Belastungen für Patienten und Angehörige. Ein „Traumatisierungspotential“ kann nicht ausgeschlossen werden. Erste Studien scheinen diese klinische Erfahrung zu bestätigen.

Differenzierte psychosoziale Unterstützungsangebote und Interventionen können helfen, die negativen Effekte auf den emotionalen Status zu verhindern oder zu minimieren.

Im Workshop werden folgende Aspekte beleuchtet:

  1. Risiko- und Schutzfaktoren für psychische Störungen bei Beatmungspatienten
  2. Psychosoziale (Früh-)Interventionen in der Beatmungsmedizin
  3. Psychosoziale Begleitung für Patienten und Angehörige bei Langzeitbeatmung

Vorgestellt werden u. a. folgende Interventionen für den Einsatz in der Psychopneumologie:

  • Unterstützung der Krankheitsverarbeitung bei invasiver Langzeit-Beatmung (Psychoedukation, Ambiguitäts-Training, Umgang mit Progredienzangst)
  • Psychologische (Früh)-Interventionen für invasiv beatmete Patienten und deren Angehörige („Placebo-Kommunikation“, Intensiv-Tagebuch)
  • Imaginative und emotionsregulierende Verfahren bei NIV-Ängsten
  • Umgang mit wiederkehrenden negativen Gedanken bei LTOT-Patienten
  • Individuelle Anti-Stigma-Arbeit mit LTOT-Patienten.

Ich freue mich auf die Gelegenheit, Vertretern der Tiefen- und humanistischen Psychologie einen Aspekt der Psychopneumologie vermitteln zu dürfen.

PS: Mein Beitrag zum Kongress-Reader: „Leben an der Leine – Psychotherapeutische Arbeit mit Beatmungspatienten“ enthält grundlegende Informationen zum Thema und die wesentlichen Inhalte des Workshops.