Hier haben wir also einen Autor, der gar nicht erst versucht, sympathisch rüberzukommen. Schon die Widmung zeigt die eingeübte Art des Skeptikers, der der Welt und sich selbst gerne demonstriert, wie weit er über den Dingen (und Menschen) stehe: „Für Christine. Warum auch nicht.“ Und gleich der erste Satz offenbart auch den Grund des böss-schen Nichtglaubens: „Kann Gott mich nicht leiden?“ Klar, dass ein solcher Gott eigentlich undenkbar, zumindest unglaubwürdig sein muss! Was bildet der/die/das sich eigentlich ein! Und so… weiter
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Das Ende des Leistungserbringers
Auf Antrag von Frau Bartels, Herrn Dietrich und Herrn Grauduszus (Drucksache V – 58) beschließt der 113. Deutsche Ärztetag (Seite 111):
Der Deutsche Ärztetag möge erneut beschließen, dass die Ärzteschaft die Vokabel “Leistungserbringer” nich…
Die Erde von oben
Es gibt den schönen Aphorismus “Klar sieht, wer von Ferne sieht, nebelhaft, wer Anteil nimmt.” (1) Dieser Satz war mir gestern Abend präsent, als ich mir beim WDR (2) die Folge “Quarks & Co” anschaute. Zu Gast bei Rangar Yogeshwar war Alexander Gerst, der über seinen fünfmonatigen Aufenthalt auf der ISS berichtete. Eine spannende Sendung, die am kommenden Samstag nochmal auf WDR ausgestrahlt werden wird (3). Ich möchte an dieser Stelle einen Aspekt betrachten: Seit vielen Jahren sammel ich Zitate… weiter
Charles Darwins Evolutionsbiologie und die Gefahr des Sozialdarwinismus – Ein Beitrag von Bernd Ehlert
Seitdem ich mir als Kind erträumte, einmal “Schriftsteller” zu werden (Autor klang zu arg nach Auto, zu wenig nach Büchern), hatte ich mir vorgenommen, “Leserpost” wirklich ernst zu nehmen. Ich hatte auch selbst hin und wieder etwas geschrieben – und mich über (seltene) Reaktionen von Autorinnen und Autoren sehr gefreut! Bis heute lese ich aufmerksam, manchmal auch mehrfach, jeden Leserbrief und jede Rezension – und habe daraus immer wieder viel gelernt. Interessanterweise brachte “Evolution und Gottesfrage. Charles Darwin als Theologe” einige besonders engagierte Reaktionen hervor. Vielleicht lag dies daran, dass ich darin einerseits Charles Darwin gegen z.B. religiös-fundamentalistische oder auch kampfatheistische Verzerrungen verteidigt hatte – aber auch Themen wie Sozialdarwinismus, Sexismus und Rassismus nicht aus dem Weg ging, die ja jeweils auch “im Namen der Evolutionstheorie” verkündet worden waren. Und so, wie ich es begrüße, wenn zum Beispiel islamische Theologen wie Bülent Ucar auch die Schattenseiten der eigenen Tradition kritisch in den Blick nehmen, wünsche ich mir natürlich auch, dass wir Evolutionsforscher die Wissenschaftsgeschichte kritisch reflektieren. Daher habe ich mich sehr gefreut, als mir Bernd Ehlert einen mehrseitigen Text übersandte, in dem er über Fragen der Evolutionsforschung, Wissenschaftsgeschichte und interdisziplinären Erkenntnistheorie nachdenkt. Ehlert ist Diplomingenieur und schloss daran noch einige Semester Studium der Religionswissenschaft und Philosophie an, veröffentlicht hin und wieder anspruchsvolle Texte – als ein “Bürgerphilosoph” im besten Sinne! Seine Gedanken dürften insbesondere für jene interessant sein, die die Realität als emergentes “Schichtenmodell” begreifen.