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Surfen auf der Suizidwelle
Die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Medizin versucht die Bestürzung in den Medien über den Suizid des Fussballnationalspielers zu nutzen, um sich und eine fragwürdige Hormonsubstitutions-Therapie zu pushen. Dagegen ist selbst die Boulevardpresse ein Hort des Mitgefühls und der Pietät.
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Nebenbei: Der in der Pressemitteilung zitierte Arzt hat auch schon mit Hademar Bankhofer über Hormonprobleme und Anti-Aging geplaudert.
Abbott macht Flashmob-Astroturfing
Aktionsformen der Internetgesellschaft sind im Pharmamarketing angekommen. Am Sonntag erlebte Wien den ersten Pharma-Flashmob. Betroffene mit Morbus Crohn wollten auf die chronisch-entzündliche Darmerkrankung aufmerksam machen. Doch war neben mit Klopapapier eingewickelten Menschen das Logo der Abbott Crohnhilfe omnipräsent.
Foto: © Fotodienst / Julia Fuchs
Klassisches Astroturfing. Auf der Seite der Crohnhilfe ist der Flashmob offen angekündigt worden.
Eine Facebook-Seite mit professioellem Logo war 14 Tage zuvor online gegangen. Der ist zu entnehmen, dass die Location “gebucht” und mit den Verantwortlichen abgesprochen war. Was zu einem Umzug führte. Statt medienwirksam an der Skulptur Arschbar im Museumsquartier musste der Astroturfing-Event am Wiener Stephansplatz vor dem Dom stattfinden. Die Museumsdirektion hatte die Zusage kurzfristig zurückgezogen. Am Steffl gab der Dompfarrer seinen Segen dazu. In Facebook vom Abbott Austria PR-Chef enthusiastisch kommentiert:
Facebook wird zum Marketingtool auch für Pharma und Medizin. Nach Fakeprofil nun Astroturfing-Plattform.
Die PR kam von der für die “Abbott Crohnhilfe” zuständigen Agentur Cloos + Partner, die auch eine Fotografin beauftragt hatte.
Abbot organisierte einen Flashmob und 30 Betroffene machen bei dem Astroturfing-Event mit. Ob die Flashmobber wissen, dass Abbott ihre Verschreibungsdaten sammelt, wenn sie in Österreich mit Abbotts monoklonalen Antikörper Adalimumab (Humira®) gegen Morbus Crohn behandelt werden?
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Update
Die Facebook-Fanseite wurde gelöscht, obwohl beim Flashmob mit Flugblättern darauf noch hingewiesen worden ist.
Gibt auch in Video, von einer professionellen PR-Videoproduktionsagentur:
Mitarbeiterbefragung? Nein danke! Von Indifferenz, Eigennutz und Neophobie
Die positiven Effekte von Mitarbeiterbefragungen sind unumstritten, zumindest in der Theorie. Praktische Umsetzungen finden sich in Unternehmen der Gesundheitswirtschaft jedoch nur selten. Fragen nach den Gründen werden von den Verantwortlichen meist diffus beantwortet, häufig ist zu hören, dass ein derartiges Projekt im Unternehmen nicht realisierbar sei. Die Motive der Blockierer Doch Mitarbeiterbefragungen werden nicht von […]