Manchmal liegen Freude und Trauer ja sehr dicht beieinander. Es war auf der Rückfahrt von unserem Bloggertreffen im April, als mir in der Bahn eine Todesanzeige auffiel. Sie besagte, dass Frau Prof. Dr. Ida Valeton im Alter von 94 Jahren verstorben war. Frau Valeton war, wenn man das so sagen kann, die Begründerin der Sedimentpetrographie in Hamburg und eine der großen Kennerinnen der lateritischen Verwitterung. Eines ihrer Hauptarbeitsgebiete war die Geologie der Bauxite, bedeutender Aluminiumlagerstätten. Ich gehe vermutlich nicht zu weit, wenn ich behaupte, dass jedes mal, wenn jemand auf der Welt einen Gegenstand aus Aluminium in der Hand hält, dies auch zum Teil auf ihre Arbeit zurück geht. Meine persönliche Geschichte mit Frau Valeton ist etwas kompliziert. Nein, eigentlich ist sie das nicht. Als ich mit mit dem Studium die Bühne der Uni Hamburg betrat, war Frau Valeton schon seit längerer Zeit pensioniert und betreute ihre letzte Dissertation. Wir haben uns also um einige Zeit verpasst. Zumindest in direkter Linie. Denn ihr letzter Doktorand, Andreas Schumann, wurde mein Mentor und Lehrer in Uganda. Und mein tansanischer Lehrer, Prof. Mutakyahwa, war ebenfalls ihr Schüler, von seiner Master-Thesis bis zu seiner Dissertation. Ich möchte mich daher ein wenig als ihr wissenschaftlicher Enkel bezeichnen.
Related Posts
Zunehmender Mond am 5.3.2014
Gestern Abend nach Ende der Arbeit und vor dem Nach-Hause-Gehen eben mal schnell aus dem Bürofenster geschossen. Der Himmel war noch reichlich hell und das Seeing war nicht berauschend. Die einzige Abhilfe, wenn man den Aufwand des Stackens scheut, besteht im “Lucky Imaging”. Man knipst eine ganze Serie und hofft, dass zumindest ein brauchbares Bild dabei ist.
Für Nante… with love!
Meine Mitbewohnerin berichtete mir gestern, dass sie dieses Blog liest, um zu erfahren wie es mir so geht und was so in meinem Leben passiert. Gegebenenfalls sehen wir uns echt wenig in letzter Zeit und wohnen ein bisschen aneinander vorbei und begegnen uns nur noch zufällig. Also sei an dieser Stelle gesagt:
es geht mir gut, […]
W7-X: Der Countdown hat begonnen
Diese Woche wurde am 20. Mai mit einem kleinen Festakt die Montagephase des weltgrößten Stellarators Wendelstein 7-X (kurz: W7-X) symbolisch abgeschlossen. W7-X befindet sich jetzt offiziell in der Vorbereitungsphase für den Betrieb und der Countdown für die erste Plasmaentladung nächstes Jahr hat gewissermaßen begonnen. Höchste Zeit, einmal zurückzublicken und einen Blick nach vorne zu wagen. Zu Erinnerung: Bei W7-X handelt es sich um ein Fusionsexperiment vom Typ Stellarator. Bei Stellaratoren wird das zum Einschluss des heißen Plasmas notwendige Magnetfeld komplett… weiter