Tja. Dann kam der Tag an dem ich mir zum ersten Mal bei einem “Problem” eines Patienten das Grinsen oder eher lautes Losprusten verhalten musste. Weil, ich bin ja voll seriös. Nein, also ganz ehrlich: den Leuten sind soooo viele Sachen peinlich, und ich kann mich nur wiederholen: täglich stecke ich meinen Finger in alle möglichen Körperöffnungen. Also, als Chirurgin hauptsächlich in Polöcher. Hämorrhoiden, Krebs, und so weiter, was dort unten halt alles schief laufen kann. Ich taste Brüste ab (kleine, große, asymmetrische, vernarbte) und noch viel mehr Hodensäcke (kleine, große, asymmetrische) und von den täglich zahlreichen Geruchserlebnissen zu schweigen.
Aber dann kam der Tag an dem ich es zum ersten Mal selbst erlebte: als Ärztin einen Gegenstand aus dem Analkanal eines Menschen holen. Nennen wir den Patienten Herrn Sprüh. Er kam in die Notaufnahme, da er sich zuhause einen Spraydose hinten gesteckt hatte, und zwar mit dem Deckel des Raumsprays voran. Der dann tief drinnen sich loslöste und stecken blieb. Herr Sprüh wurde dann etwas panisch, da er den Gegenstand nicht selbst rausbekam und so kam er ins Krankenhaus. Dort gelang es uns auch nicht die Kappe rauszuholen, so gingen wir in den OP, Herr Sprüh bekam eine kurze Vollnarkose, lag im sogenannten “Frauenarztstuhl” und die Menschenhandwerkerin konnte – dank Vordehnung durch den Patienten selbst – mit ihrer fast gesamten Hand hinten rein greifen um den Übeltäter rauszufischen. Das Gespräch mit der Mutter (bei der er noch wohnte und die das alles mitbekam) anschließend war auch nicht unpeinlich, aber sie war letztendlich froh dass alles gut ging.
…tauche ich wieder auf dem Blog auf!
Nachdem ich meine Eltern und eine Freundin in Wiesbaden besucht habe, bin ich nun wieder zu Hause angekommen und damit auch im Reich des Internets. So ein paar Tage unterwegs zu sein hat mir in dieser Zeit der totalen Terminebbe sehr gut getan und auch wenn ihr mich jetzt […]