Ich weiß von nichts.


Und  da hatte ich den Obersten der Kardiologen zu meinem gastroenterologischen Patienten gezogen, der außer  gastroenterologischen Beschwerden auch einen Haufen weitere Probleme hatte. Zum Beispiel ein schwaches Herz. Der Kardiologe analysierte dies nochmals eingehend und sagte dann: „Dieser Patient, der braucht ganz eindeutig Medikament-das-toll-für-so-ein-Herz-ist-aber-nicht-ganz-so-für-die-Niere! Das hätte er schon längst haben müssen!“
„Hmhm, der Patient hat auf beiden Seiten eine Schrumpfniere“, erklärte ich die Abwesenheit jenes Medikaments.
„Ja egal, er braucht das trotzdem!“
„Er hat auch eine ziemliche Niereninsuffizienz deswegen“, wandte ich nun ein und wedelte zum Beweis mit den Laborwerten des Vortages umher, „da wäre das Medikament eigentlich kontraindiziert!“
„Haha, nein. Wollen sie etwa, dass er an den kardiologischen Beschwerden verstirbt? Sie müssen hier eindeutig dem Herzen den Vorrang geben!“
Wir schrieben also alles so auf wie vom Obersten der Kardiologen angeordnet.
Am Tag darauf nun trafen sich genannter Kardiologe, der zuständige gastroenterologische Oberarzt und auch ich stand daneben. Man besprach dies und jenes und kam auch nochmals auf die Therapie des beschriebenen Patienten zu besprechen.
„Jaja“, sagte der Gastroenterologe, „dieser Patient hat ja eine ziemliche Niereninsuffizienz!“
„WAS?!“ rief der Kardiologe und schien aus allen Wolken zu fallen, „WIE? Eine Niereninsuffizienz?!“
Genau, hat ihm ja auch nie jemand gesagt…